Die Tourismusbehörde hatte die Werbung verteidigt und erklärt, auch Fotos aus anderen Ländern könnten "Emotionen transportieren". Wirtschaftsminister Mindaugas Sinkevicius bestellte daraufhin am Freitag Behördenchefin Jurgita Kazlauskiene ein. Diese habe ihren Rücktritt eingereicht, sagte ein Ministeriumssprecher.

Um sich über die Werbekampagne lustig zu machen, stellten am Freitag zahlreiche Facebook-Nutzer Fotos von Sehenswürdigkeiten in anderen Ländern online und gaben sie unter dem Schlagwort#Realisbeautiful scherzhaft als litauische Attraktionen aus.

Auch Regierungschef Saulius Skvernelis machte sich einen Spaß daraus. Er veröffentlichte ein Foto des Sitzes der EU-Kommission in Brüssel und schrieb dazu versehen mit einem Smiley: "Von morgen an arbeiten wir in dem neuen Regierungsgebäude in Karoliniskes", einem Vorort der litauischen Hauptstadt Vilnius. Ein paar Stunden später schien dem Ministerpräsidenten das Lachen aber vergangen zu sein: Er bezeichnete die Werbekampagne als "betrügerisch" und forderte eine Untersuchung.

In Litauen gibt es kilometerlange Sandstrände an der Ostsee. Außerdem verfügt das Drei-Millionen-Einwohner-Land über riesige Wälder, die ein Drittel seines Territoriums ausmachen.