Ein Restaurant in New York hat einen praktischen Weg gefunden, seinen Protest gegen das von US-Präsident Donald Trump verhängte Einreiseverbot gegen Bürger aus sieben Staaten zu verbreiten: Auf den Rechnungen des neuseeländischen Spezialitätenrestaurants "Kiwiana" im Stadtteil Brooklyn wird auf die lange Einwanderungstradition der USA verwiesen.

"Einwanderer haben Amerika groß gemacht"

Der Satz "Einwanderer haben Amerika groß gemacht (und sie haben übrigens heute auch Ihr Essen gekocht und Sie bedient)" steht klein gedruckt am Ende jedes Kassenbelegs. Eine Journalistin des Fernsehsenders NBC war am Sonntag zum Brunch in dem Lokal des Fernsehkochs Mark Simmons. Sie entdeckte den Satz auf der Rechnung und veröffentlichte im Kurzmitteilungsdienst Twitter ein Foto davon - 48 Stunden später war das Bild ein Hit in den Sozialen Netzwerken.

Auch andere New Yorker Restaurants, von denen viele auf die Arbeit von Einwanderern angewiesen sind, hatten gegen das Dekret protestiert. Einige stellten in ihre Auslagen Schilder mit dem Spruch "Flüchtlinge sind willkommen". Die Initiative Breaking Bread NYC, die sich zur kulturellen Verständigung über das Essen engagiert, veröffentlichte eine Liste mit Restaurants, in denen Gerichte aus den sieben von dem Einreiseverbot betroffenen muslimisch geprägten Ländern angeboten werden.

Trump hatte mit der Eilverordnung vom 27. Jänner für 90 Tage die Einreise von Bürgern aus Iran, Irak, Jemen, Libyen, Somalia, Sudan und Syrien gestoppt. Ein Bundesrichter in Seattle hob das Dekret am vergangenen Freitag vorläufig für das ganze Land auf, was Trump zu einer Serie von wütenden Attacken gegen den Richter veranlasste.

Zugleich focht seine Regierung dessen Entscheidung mit einem Eilantrag an. Dieser wird derzeit von einem Berufungsgericht in San Francisco geprüft, das diese Woche seine Entscheidung bekannt geben will. Der Streit dürfte anschließend vor dem Obersten Gericht der USA landen.