Was sagen Sie prinzipiell zur Maskenpflicht im Supermarkt?
Klaus Vander: Ein chirurgischer Mund-Nasenschutz kann eines leisten: Er kann verhindern, dass der Träger dieses Schutzes infektiöse Tröpfchen abgibt. Da wir von einer hohen Dunkelziffer an Infizierten und Menschen mit nur milden Symptomen ausgehen müssen, ist es durchaus sinnstiftend in Situationen, in denen ich zwangsläufig näheren Kontakt mit Mitmenschen habe, einen solchen Mund-Nasenschutz zu tragen. Aber immer in Kombination mit allen anderen Maßnahmen, die in Kraft sind.
Gibt es denn genug Kapazitäten, um alle Supermärkte zu versorgen?
Klaus Vander:Es gibt erstaunlich große Kapazitäten, es ist nur notwendig, dass Bund, Land oder Unternehmen zum richtigen Zeitpunkt zugreifen.
Kann das Tragen einer Maske dazu führen, dass man sich öfter ins Gesicht fasst?
Klaus Vander: Hier muss man zwei Dinge unterscheiden: Wenn ich eine Maske trage, weil ich einen Kranken pflege, dann ist meine Maske auch außen kontaminiert und der Griff an die kontaminierte Maske ist ein Übertragungsrisiko. Wenn ich jedoch einen Mund-Nasenschutz trage, um meine eigenen infektiösen Tröpfchen nicht an die Umwelt abzugeben, bin ich bereits Träger des Virus. Generell gilt aber weiterhin, dass man sich mit ungewaschenen Händen möglichst nicht ins Gesicht fassen soll. Denn: Jeder Kontakt zwischen Oberfläche und Hand kann ein Übertragungsrisiko darstellen.
Wie gut schützen selbst geschneiderte Masken?
Klaus Vander: Den höchsten Schutzfaktor haben zertifizierte, professionell gefertigte Masken wie der chirurgische Mund-Nasenschutz. Selbst genähte Masken aus Textilien haben kein so hohes Abscheidungspotenzial, können aber davor schützen, dass man große Tröpfchen abgibt. Das wichtigste ist aber bei allen Masken: Sie müssen richtig, also festsitzend getragen werden! Auch schützt ein Mund-Nasenschutz nur so lange, bis er durchfeuchtet ist – ist die Maske feucht, wird sie durchlässig. Ein Mund-Nasenschutz soll längstens vier Stunden getragen werden, ist er feucht, muss er gewechselt werden.