Aufgrund der bei einigen noch immer anhaltender Skepsis gegenüber den mRNA-Impfstoffen, wird das Vakzin Nuvaxovid von Novavaxvielerorts hart erwartet. Und das auch deswegen, weil der proteinbasierte Impfstoff eine hohe Wirksamkeit zu haben scheint. Neue Daten zeigen, dass das nicht nur bei Erwachsenen zutrifft. Auch Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren, werden nach ersten Daten durch das Vakzin gut vor symptomatischen Erkrankungen geschützt.

In der ursprünglichen Studie von Novavax waren zuvor nur Erwachsene einbezogen gewesen. Diese fand noch vor Auftreten der Omikronvariante statt und zeigte zu dieser Zeit eine hohe Schutzwirkung vor Ansteckung von 90,4 Prozent. Mittelschwere und schwere Erkrankungen traten gar nicht auf. Novavax kündigte zudem einen Omikron-spezifischen Impfstoff an. "Wir gehen davon aus, dass die klinischen Studien im ersten Quartal 2022 beginnen werden", sagte Gregory M. Glenn, Präsident für Forschung und Entwicklung bei Novavax.

Da der Hersteller von Nuvaxovid auch eine Erweiterung der Zulassung für die Altersgruppe der zwölf- bis 17-Jährigen beantragen möchte, wurde nun auch eine klinische Studie mit Teilnehmern aus dieser Altersgruppe durchgeführt. Diese Daten sollen die Grundlage für eine Zulassung für Jugendliche bieten. Bisher sind die Daten in Form einer Pressemitteilung veröffentlicht worden – die Publikation steht noch aus.

Zur Studie

Auch die klinische Studie mit Jugendlichen wurde noch vor Auftreten der Omikronvariante durchgeführt. Im Frühling 2021 wurden an 73 Standorten in den USA 2247 Jugendliche einbezogen. Zu diesem Zeitpunkt dominierte dort die Deltavariante. Die Studie war placebokontrolliert. Teilnehmer erhielten zwei Dosen des Impfstoffs (oder des Placebos) im Abstand von 21 Tagen. Die Dosis war laut Angaben des Unternehmens dieselbe, die auch Erwachsene erhalten hatten.

Das Ergebnis: Laut Novavax zeigte sich eine Impfstoffwirksamkeit von 79,5 Prozent gegen eine symptomatische Infektion in dieser Altersgruppe. Alle Covid-19-Erkrankungen, die trotz Impfung aufgetreten sind, seien mild verlaufen. Es hatte sich dabei ausschließlich um Infektionen mit der Deltavariante gehandelt.

Impfreaktionen 

Die Impfreaktionen bei den Jugendlichen ähnelten jenen, die man auch von Erwachsenen kennt – fielen oft jedoch sogar milder aus. Am häufigsten kamen Kopfschmerzen, Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit und Unwohlsein vor. Ob die Gefahr einer Herzmuskelentzündung als seltene Nebenwirkung bei der jungen Altersgruppe bestehen könnte, lässt sich aus diesen Daten nicht ableiten – dazu war die Teilnehmerzahl der klinischen Studie zu gering.

Die erweiterte Zulassung will Novavax nun noch im ersten Quartal dieses Jahres beantragen. Schon im zweiten Quartal soll eine weitere Studie starten, um die Wirksamkeit des Vakzins bei noch jüngeren Kindern zu erheben.

Details zum Impfstoff

Nuvaxovid ist ein proteinbasierter Impfstoff. Mithilfe des Spikeproteins des Coronavirus ruft Novavax die Bildung von Antikörpern hervor. Dieses Spikeprotein wird im Labor mithilfe von Mottenzellen hergestellt, gesammelt und in Nanopartikeln zusammengesetzt. Damit die Immunreaktion des Körpers stark genug ist, wird ein Bestandteil des Seifenrindenbaums hinzugefügt. Dieser erhöht die Wirkung. Auch Impfstoffe gegen Tetanus, Keuchhusten, Meningokokken oder Pneumokokken nutzen solche Wirkverstärker.  

Gelangt der Impfstoff dann schließlich im Körper, reagieren die B-Zellen auf diesen und bilden spezifische Antikörper. Kommt es danach zu einer Infektion mit dem Coronavirus, erkennt das Immunsystem diesen Eindringling und kann das Virus sofort bekämpfen. Der Novavax-Impfstoff wird in zwei Dosen im Abstand von etwa drei Wochen gespritzt.