England führt die Maskenplicht für ältere Schüler wieder ein, die Vereinigten Arabischen Emirate verbieten Ungeimpften das Reisen. Aus Sorge um die Aufrechterhaltung des täglichen Lebens entscheidet sich Frankreich indes zu Lockerungen der Quarantäneregeln.

FRANKREICH

Ungeachtet einer Rekordzahl von zuletzt mehr als 200.000 Corona-Neuinfektionen pro Tag verkürzt Frankreich seine Quarantänefristen. Vollständig Geimpfte müssen im Fall einer Infektion von Montag an nur noch sieben Tage in Quarantäne. Das kündigte Gesundheitsminister Olivier Véran in der Sonntagszeitung "Le Journal du Dimanche" an. Die Quarantäne kann mit einem negativen Schnelltest oder PCR-Test auf fünf Tage verkürzt werden. Für nicht oder nicht vollständig Geimpfte bleibt es bei einer Quarantäne von zehn Tagen, die mit einem negativen Test auf sieben Tage verkürzt werden kann. Kontaktpersonen, die nicht oder nicht vollständig geimpft sind, müssen weiterhin sieben Tage in Quarantäne.

Vollständig geimpfte Kontaktpersonen müssen hingegen ab Montag nicht mehr in Quarantäne, vorausgesetzt sie testen sich binnen sechs Tagen jeweils jeden zweiten Tag. Die Lockerung der Regeln solle eine Destabilisierung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens verhindern, betonte Véran. Denn wenn sich ganz Frankreich in Quarantäne befände, käme das Land zum Stillstand.

ENGLAND

In England sollen ältere Schüler wegen der rasanten Ausbreitung der Corona-Variante Omikron im Klassenzimmer nun wieder Masken tragen. Die vorläufige Empfehlung gilt ab der siebenten Klasse, also etwa ab dem Alter von zwölf Jahren, wie die britische Regierung am Sonntag wenige Tage vor Ferienende mitteilte. Dies solle sicherstellen, dass so viele Jugendliche so lange wie möglich die Schule besuchen können.

In England wurden zuletzt mehr als 160.000 neue Corona-Fälle gemeldet. In den übrigen britischen Landesteilen Schottland, Wales und Nordirland gilt seit Langem eine Maskenempfehlung in Klassenzimmern. Gesundheitspolitik ist im Vereinigten Königreich Sache der Regionalregierungen.

VAE

Die Vereinigten Arabischen Emirate verhängten ein Reiseverbot für alle Bürger, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind. Ab 10. Jänner dürften Ungeimpfte das Land nicht mehr verlassen, teilte das Außenministerium am Samstag mit. Mit wenigen Ausnahmen müssen bereits Geimpfte vor einer Auslandsreise zudem eine Booster-Impfung erhalten.

Die Emirate haben ihre Bevölkerung so schnell wie kaum ein anderes Land gegen das Coronavirus geimpft. Ende November hatte die Regierung bereits verkündet, alle Bewohner mindestens einmal geimpft zu haben. Mehr als 90 Prozent wurden zweimal geimpft. Etwa ein Drittel der Bevölkerung hat eine Booster-Impfung erhalten.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach kündigt eine Überarbeitung der Corona-Quarantäneregeln an. "Wir denken in der Tat über verkürzte Quarantäne- und Isolationszeiten nach", sagt der SPD-Politiker am Sonntagabend in der ARD. Bei den hohen Fallzahlen an Neuinfektionen, die die Modellrechnungen für die Verbreitung von Omikron zeigten, brauche man andere Quarantänedauern.

ÖSTERREICH

Auch in Österreich wird angesichts der ansteckenderen Omikron-Variante über eine Lockerung der Quarantäneregeln diskutiert. Mit zu erwartenden tausenden Neuinfektionen täglich würde die Zahl der Arbeitnehmer in Krankenstand und in Quarantäne zum Problem. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sprach sich deshalb für eine Verkürzung der Absonderung aus. Das Gesundheitsministerium prüft laut der Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit, Katharina Reich, bereits eine Lockerung.

Aktuell muss man in Österreich nach Kontakt mit einem Omikron-Infizierten zehn Tage in Quarantäne, nach fünf Tagen ist ein Freitesten möglich. Allerdings gelten auch Geimpfte und Genesene als K1-Person, müssen also in Absonderung. Dies war bei den bisherigen Corona-Varianten nicht der Fall.

Schnelltests weniger sicher bei Omikron?

International wird die Sorge geäußert, dass die gängigen Schnelltests die neue Omikron-Variante möglicherweise weniger gut erkennen. Die meisten der in Deutschland angebotenen Corona-Schnelltests sind nach Einschätzung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) jedoch auch zum Nachweis der Omikron-Variante geeignet. Die große Mehrheit der Tests schlage auf ein Protein des Virus an, das von den Omikron-Mutationen vergleichsweise wenig betroffen sei. Für eine "endgültige, qualitative und quantitative Aussage" seien allerdings weitere Untersuchungen erforderlich.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte zuvor mitgeteilt, dass vorläufige Daten einer Studie mit Lebendviren von Patienten darauf hindeuteten, "dass Antigentests die Omikron-Variante erkennen, aber möglicherweise eine verringerte Sensitivität aufweisen."