Davon ging die Corona-Kommission laut Aussendung in ihrer heutigen Sitzung aus. Vorerst ist die Lage entspannt wie lange nicht. Das Burgenland wurde auf der Ampel auf "gelb" geschalten, was nur noch mittleres Risiko bedeutet. Neben Wien sind Niederösterreich, die Steiermark, Salzburg und der Gesamtstaat orange.

Nur in vier Bundesländern sehr hohes Risiko

Das bedeutet, laut dem aktuellen Zahlenmaterial erfüllen nur noch knapp Oberösterreich und Kärnten und deutlich Tirol und Vorarlberg die Kriterien für die Einstufung in die rote Zone des sehr hohen Risikos. Ausschlaggebend dafür ist die Risikozahl, die neben den Neuinfektionen auch Alter der Betroffenen und Impfstatus berücksichtigt. Unter 50 ist man im gelben Bereich, was das Burgenland mit 45,9 schafft. Bis 100 geht die orange Zone des hohen Risikos, in der Wien nun neue Gesellschaft erhält, und darüber beginnt der Höchstrisiko-Sektor. Den schlechtesten Wert weist Vorarlberg mit 212,6 auf. Nicht viel besser liegt Tirol mit 195.

Noch ist der Trend in sämtlichen Bundesländern fallend und das deutlich. Auch in allen Bezirken gingen die Fallzahlen in den vergangenen zwei Wochen nach unten und das praktisch überall im zweistelligen Prozentbereich. Was die rohe Sieben-Tages-Fallzahl angeht, sind mittlerweile sechs Bezirke im Burgenland sowie Murau und Korneuburg unter der früher magischen Grenze von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner angelangt. Verhältnismäßig die wenigsten (aufgedeckten) Neuinfektionen gab es in Eisenstadt-Stadt. Noch immer sehr hoch, wenn man das baldige Eintreffen der Omikron-Welle bedenkt, ist die Inzidenz in Vorarlberg mit knapp 346.

Dabei wird im "Ländle" nicht gerade viel getestet. Mit 45.000 Tests auf 100.000 Einwohner hat man hier den zweitniedrigsten Wert nach Tirol. Zum Vergleich: In Wien wurden über 119.000 Testungen auf 100.000 Einwohner vorgenommen. Allerdings wurden anders als in den vergangenen Wochen in der Bundeshauptstadt nicht mehr so viele asymptomatische Erkrankungen entdeckt. Mit einem Anteil von 37 Prozent liegt man zwar noch an der Spitze, aber mit dem Burgenland gleichauf und nur knapp vor Niederösterreich. Was die Abklärung der Fälle angeht, konnte bundesweit bei 58 Prozent der Infektionen der Ursprung geklärt werden. Einzig Vorarlberg mit 41 Prozent weist einen deutlich unterdurchschnittlichen Wert auf. Im "Ländle" wird auch weiterhin das größte Systemrisiko an den Intensivstationen angenommen.

Hohe Belastung auf den Intensivstationen 

Die Ampel-Kommission warnt, dass die Belagsstände auf Intensiv- und Normalstationen aufgrund der vierten Epidemiewelle nach wie vor eine hohe Belastung aufweisen, die sich langsam reduziert, so dass neuerliche starke Zugänge "nicht ohne Versorgungseinschränkungen bewältigt werden könnten". Eine Überlastung des Gesundheitssystems sei "eine realistische Gefahr".

Aufgrund der Beratungen in der heutigen Sitzung der Kommission sei davon auszugehen, dass die Omikron-Variante bereits in der kommenden Woche die dominante in Österreich werden könnte. Simulationen zeigten, dass bereits demnächst Fallzahlen wie am Höhepunkt der letzten Welle (rund 15.000 Fälle) eintreten könnten. Unklar blieben allerdings die Auswirkungen auf die Spitäler. Unterstützt werden unabhängig davon die zuletzt von der Politik beschlossenen Einschränkungen.