Seit Beginn der Coronapandemie sind in Österreich 11.951 Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die Mehrheit der Patientinnen und Patienten ist aber nicht auf einer Intensivstation gestorben, sondern auf einer Normalstation. Das zeigen die neuesten Daten der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG).
Grund dafür ist allerdings nicht die Auslastung der Intensivstationen, die ja durch die ganze Pandemie hinweg nicht vorlag, sondern meist die körperliche Verfassung der Coronapatienten: Viele hatten eine derart schlechte körperliche Verfassung, oft auch durch ihr hohes Alter, dass eine Intensivbehandlung ihnen nicht mehr zumutbar war. Manche hatte sie auch mittels einer Patientenverfügung schlichtweg abgelehnt.
Herwig Ostermann, Geschäftsführer der GÖG, wies im Ö1-„Morgenjournal“ am Samstag aber auch darauf hin, dass in der bisher stärksten zweiten Welle im Herbst 2020 „das Regime in der Aufnahme etwas selektiver wurde“. Es wurde also strenger darauf geachtet, wer wirklich ein Intensivbett benötigt. Damals lag die Zahl der Corona-Todesfälle in Österreich auch deutlich über dem EU-Schnitt, geht aus den Daten des Forschungsinstituts hervor.
Auf zehn Prozent senken
Die kritische Auslastungsgrenze der Intensivstationen mit Covid-Patienten in Österreich ist derzeit mit 33 Prozent der Betten festgelegt, für Ostermann "ein sehr hoher Wert", wie er im "Morgenjournal" betonte. „Mehr als zehn Prozent sollten es nicht werden, weil alles, was darüber hinausgeht, bereits auch das Normalprogramm beeinflusst und das Personal extremen Belastungen ausgesetzt ist.“ Selbst diese zehn Prozent seien schon sehr viel, betont Ostermann, „am besten wäre es, wenn sich diese Zahl noch weiter nach unten entwickeln würde“. Das soll jetzt durch den Lockdown erreicht werden.