Zwei 16- und ein 20-Jähriger sollen am Sonntag im Linzer Stadtteil Ebelsberg ein abgestelltes Polizeiauto mit Benzin übergossen und angezündet haben. Nach ihrer Festnahme gestanden sie, dass sie ursprünglich sogar Beamte in einen Hinterhalt locken, attackieren und sogar mit Benzin übergießen und anzünden wollten. Ihr Motiv: Die Beamten hatten die Einhaltung der Corona-Regeln kontrolliert.
"Dass Polizisten bewusst in einen Hinterhalt gelockt werden, erinnert eher an Berlin Kreuzberg als an Linz", sagte Landespolizeidirektor Andreas Pilsl in einer Pressekonferenz am Freitag. Das habe "eine Perfidität, die wir so bisher nicht gekannt haben" und mache ihn "zornig". Das Trio sei Teil einer Gruppe, die in den vergangenen Wochen immer wieder Polizeieinsätze im Linzer Süden provoziert hatte - "Pyrotechnik gezündet, Radau geschlagen", etc. Diese Gruppe rühme sich für dieses Verhalten auch in Videos auf Social Media. Insgesamt dürften rund 20 Personen dazugehören, die nun erst ermittelt werden müssen.
Perfiden Plan ausgeheckt
Im Hintergrund der aktuellen Tat "hat es einen perfiden Plan gegeben, Polizisten aus der Reserve zu locken, Polizisten mit Pyrotechnik-Gegenständen zu attackieren, aber auch, sie in einen Hinterhalt zu locken, möglicherweise körperlich zu attackieren bis hin sie anzuzünden", schilderte Pilsl. Als das nicht gelungen sei, weil die Beamten unterwegs waren, habe man einen Streifenwagen angezündet.
Der 16-Jährige, der das Polizeiauto abgefackelt habe, sei Sonntagabend mit einem Freund auf eine Gruppe Jugendlicher gestoßen. Gemeinsam wollte man die Covid-Kontrollen durchführende Polizei provozieren und mit Steinen bewerfen, schilderte der Linzer Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter die bisherigen Ermittlungsergebnisse. Benzin wurde in eine Flasche abgefüllt. Der 16-Jährige sagte aus, die Gruppe habe ihn angestachelt, das Fahrzeug anzuzünden. Er habe das Polizeiauto mit dem Benzin aus der Flasche übergossen, sekundiert von zwei weiteren Komplizen. Einer von ihnen filmte die Aktion und stellte die Aufnahmen ins Netz.
Videos ins Netz gestellt
Durch diese Videos und Hinweise aus der Bevölkerung kamen die Ermittler auf die Verdächtigen. Sie wurden einvernommen und es habe Hausdurchsuchungen gegeben, so Staatsanwaltschafts-Sprecherin Ulrike Breiteneder. Derzeit werde das Ermittlungsverfahren wegen schwerer Sachbeschädigung geführt, es "sind aber noch umfangreiche Ermittlungen ausständig". Es gehe um Mittäter und etwaige weitere Straftaten.