Wenn in vier Wochen die Schule wieder losgeht, sollen Schulschließungen möglichst nicht mehr stattfinden. Was sagen Opposition, Eltern- und Lehrervertreter und zu den von Minister Heinz Faßmann geplanten Maßnahmen? Die oberste Eltern-Vertreterin der Pflichtschulen, Evelyn Kometter, sagt: „Wir sind zufrieden.“ Sie störe allerdings, dass ab Herbst geimpfte Schülerinnen und Schüler ungetestet in der Schule sitzen dürften. Es gäbe keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass sie nicht trotzdem Überträgerinnen und Überträger sein könnten. Sie schlägt vor, weiterhin zumindest jeden Montag alle Schüler zu testen und auf die Maskenpflicht im Klassenzimmer zu verzichten.
Ähnlich die Sicht des obersten Eltern-Vertreters an Mittlerein und Höheren Schulen, Christoph Drexler. Man sei mit den Vorgaben einverstanden, immerhin, die Schulen sollen offenbleiben. Aber auch er thematisiert die Tatsache, dass geimpfte Schüler nicht mehr getestet werden sollen zwei Wochen nach der Impfung: „Alle sollen gleich behandelt werden.“ Und auch er sagt, eine Übertragung des Virus sei auch durch Geimpfte möglich, man könnte auch Cluster übersehen. Er sieht die Gefahr, dass es zu Gruppendruck in den Klassen kommt. „Zum Impfen soll überzeugt und nicht gedrängt werden.“
Kometer sieht die Impfbusse problematisch, „wo die Schüler klassenweise in die Busse gedrängt werden. Da wird die freiwillige Impfung das Nachsehen haben. Stigmatisierung und Zwei-Gruppen-Gesellschaft dürfen wir nicht aufkommen lassen.“ Ihre Vereinigungen seien gegen eine Impfpflicht für Lehrer. Das müsse eine persönliche Entscheidung bleiben.
AHS-Direktorensprecherin Isabella Zins sieht in der Weiterentwicklung der Maßnahmen einen Fortschritt, ein Bekenntnis zum Präsenzunterricht. Das Testmanagement in den ersten Wochen würde sich nicht sehr unterschieden. Ab Mitte September soll ja nicht mehr durchgehend getestet werden und Masken getragen werden. Da solle ja das Frühwarnsystem anschlagen. „Das Virus wird uns nicht verlassen, wir können nur schauen, dass wir gut damit umgehen.“ Ein „Geimpfte gegen Ungeimpfte“ befürchtet sie nicht. Es bräuchte noch mehr Aufklärung vor allem bei den Eltern der Kinder ab zwölf. Hier gäbe es doch noch mehr Sorgen der Eltern. Es sei Aufgabe der Lehrkräfte, Aufzuklären über die Impfung. „Die Entscheidung sollen die Eltern treffen. Wenn die Abwassertests zeigen, dass keine Gefahr besteht, herrscht an der Schule Normalbetrieb.“ Das müssten die Experten entscheiden, ab wann es gefährlich werde.
Dass ungeimpfte Lehrer ihre PCR-Tests selber zahlen sollen, davon habe sie noch nichts gehört. Sie gehe davon aus, dass von den Lehrkräften ein sehr, sehr hoher Prozentsatz geimpft sein wird. Wie das dann mit den Tests erfolgt, da müsse man den Herbst abwarten.
Sie sei froh über das Bekenntnis der Regierung, nicht zum Schichtbetrieb zurückzukehren.