1. Ab heute wird es wieder lockerer. Was ändert sich?
Die Maskenpflicht wird reduziert: Künftig reicht anstatt einer FFP2-Maske auch ein Mund-Nasen-Schutz. Mit dem Aus für die Sperrstunde dürfen Discos wieder öffnen. Im Handel gibt es keine Quadratmeter-Beschränkung mehr.
2. Wien verschärft – welche Regeln gelten?
Wien wird die Öffnungsverordnung des Bundes mittels regionaler Maßnahmen verschärfen. So brauchen künftig auch Kinder ab sechs Jahren einen Corona-Nachweis an Orten, wo die 3G-Regel gilt – also etwa im Lokal. Zudem sind die sogenannten Wohnzimmertests nicht mehr erlaubt.
3. Wie geht es mit den Impfungen weiter?
Bisher haben 4,7 Millionen Menschen ihre Erstimpfung erhalten, also knapp 60 Prozent der impfbaren Bevölkerung. Ende Juli/Anfang August dürften alle Impfwilligen ihren Erststich erhalten haben, das wären rund 70 Prozent der impfbaren Bevölkerung, also rund 5,5 Millionen Menschen.
4. Sind 5,5 Millionen Geimpfte ausreichend, um Schutz vor der Delta-Variante zu haben?
Nein. Gesundheitsexperten sind der Ansicht, dass man 80 Prozent der Gesamtbevölkerung durchimpfen müsste, also 7,1 Millionen der in Österreich lebenden Menschen.
5. Wird es finanzielle Anreize geben, um sich impfen zu lassen?
Kanzler und Gesundheitsminister beteuerten, dass man das nicht erwäge. Hinter den Kulissen heißt es, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen sei. In Griechenland will man 18- bis 25-Jährige mit einem 150-Euro-Gutschein ins Impfzentrum ködern. In Österreich sind ähnliche Überlegungen, etwa ein 50-Euro-Gutschein vom Handel, im Gespräch.
6. Wie gefährlich ist die Delta-Variante?
Diese Frage kann nicht abschließend beantwortet werden. Fakt ist, Delta ist infektiöser, als es der Wildtyp war. Bei der Ursprungsvariante hat eine Person zwei bis drei infiziert, bei Delta liegt die Reproduktionszahl bei sechs bis sieben. „Es ist schwer zu sagen, wie gefährlich das noch wird“, sagt Virologe Florian Krammer. Aber vor allem die mRNA-Vakzine haben eine sehr gute Wirksamkeit „Umso mehr Menschen geimpft sind, umso kleiner wird das Problem“, sagt Krammer.
7. Sind Kreuzimpfungen künftig empfohlen?
Aktuell empfiehlt das Nationale Impfgremium (NIG) das homologe Impfschema. Das bedeutet, wenn man seine Erstimpfung mit einem Vektorimpfstoff erhalten hat, sollte auch die zweite Impfung mit diesem erfolgen. Im Gegensatz dazu steht das heterologe Impfschema (Kreuzimpfung). Hierbei wird erst mit einem Vakzin die erste Dosis verabreicht, und mit einem anderen die zweite. Die Kombination aus Vektor- und mRNA-Vakzine zeigt sehr gute Ergebnisse. Das heterologe Impfschema ist von der Europäischen Arzneimittelbehörde aber nicht zugelassen, einige Länder wenden es aber an. „Wir sind hier im zulassungsfreien Raum, das bedeutet für Arzt und Patienten eine unsichere rechtliche Situation“, sagt Herwig Kollaritsch, Mitglied des NIG.