Die sogenannte Delta-Variante des Coronavirus breitet sich weltweit zunehmend aus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die erstmals in Indien nachgewiesene Variante als "besorgniserregend" eingestuft, da sie Wissenschaftern zufolge ansteckender ist als die Ursprungsform des Coronavirus SARS-CoV-2.
Wie ansteckend die Delta-Variante ist, zeigt sich derzeit bei einem Covid-Cluster in Sydney. Eine Rekonstruktion der Ansteckung in einem Einkaufszentrum zeigte, dass bei der Delta-Variante schon flüchtige Kontakte für wenige Sekunden für eine Ansteckung ausreichten, berichtet der Guardian.
Offenbar fand die Ansteckung dort quasi im Vorbeigehen statt: Eine rund 70-jährige Frau saß vor einem Café, das eine andere infizierte Person besucht hatte - sie wurde infiziert.
Tausend Personen wurden getestet
Andere Infizierte gingen nur kurz aneinander vorbei. Die Genomsequenzierung ihres Virus stimmte genau mit dem ersten Fall überein. In Folge des Clusters werden nun tausende Personen, die ebenfalls im Einkaufszentrum waren, getestet. Eine Maskenpflicht gab es im Einkaufszentrum nicht.
Maskenpflicht wird eingeführt
Zu ähnlichen Fällen kam es in öffentlichen Verkehrsmitteln. Darum wurde nun erstmals eine Maskenpflicht in Sydney eingeführt. Masken müssen seit Freitag in Bussen, Zügen und Fähren getragen werden. "Wir wollen damit keine Panik verbreiten, aber die Leute sollten aufmerksam sein", betone der Premier von New South Wales Gladys Berejiklian.
Auch Studien bestätigen die höhere Ansteckungsgefahr: Ersten Analysen zufolge ist die Delta-Variante ansteckender als der in Großbritannien entdeckte Alpha-Typ. Das Risiko, die Menschen im eigenen Haushalt anzustecken, sei bei Delta schätzungsweise 60 Prozent höher als bei Alpha, teilte die englische Gesundheitsbehörde Public Health England letzte Woche mit. Die Alpha-Variante selbst ist laut Experten schon rund 50 Prozent ansteckender als der Wildtyp (Anm. ursprüngliche Variante des Coronavirus).