Erst Donnerstag hatte die Bundesregierung Erleichterungen bei der Maskenpflicht angekündigt. Wo "3G" (Zugang nur für Geimpfte, Getestete, Genesene) gilt, fällt ab 1. Juli die Maskenpflicht auch indoor. In oe24.tv stellte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) nun ein Ende der Maskenpflicht in Handel und Öffis in Aussicht.

Maske soll "kein Dauerzustand" werden

Bis 22. Juli werde auf jeden Fall in Handel und öffentlichen Verkehrsmitteln Mund-Nasen-Schutz zu tragen sein. Wenn die Situation sich weiterhin gut entwickle, werde es aber auch hier weitere Erleichterungen geben. "Wenn möglich, dann werden wir auch dort reduzieren." Anders als in Asien sei die Maske in europäischen Ländern kein Teil der Kultur. "Die Maske soll kein Dauerzustand werden", wird Kurz in der Sonntagausgabe der Tageszeitung "Österreich" zitiert.

Kurz weist Kritik zurück

Kritik, dass Österreich mit seinem Öffnungskurs gerade Fehler des vergangenen Sommers wiederhole und im Herbst die Zahlen wieder steigen werden, weist Kurz zurück. Die Pandemie finde in Wellen mit saisonalen Höhepunkten statt, die steigenden Zahlen im Herbst hätten nichts mit dem Sozialverhalten der Menschen im Juli zu tun. Dazu komme, dass mit Ende des Sommers vermutlich zwei Drittel der Bevölkerung geimpft sein werde, dadurch sei Österreich "sehr gut vorbereitet für die nächste Welle".

Die deutlich ansteckendere Delta-Variante, die zunächst in Indien breit aufgetreten war und die zuletzt in zahlreichen Ländern wieder zu einem deutlichen Anstieg der Infektionszahlen geführt hat, müsse man genau beobachten. "Aber es besteht überhaupt kein Grund zur Panik", so Kurz. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) rechnet laut der Zeitung im Interview mit oe24.tv mit einzelnen Hotspots der neuen Variante, "aber die Ausbreitung wird wahrscheinlich relativ langsam sein". Der Anstieg werde aber auf jeden Fall kommen, man müsse daher "impfen, impfen, impfen".