Die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) fordert, dass Long-Covid-Behandlungen auf Kosten der Krankenkassen erfolgen sollen. "Auch wenn die Covid-Infektionszahlen aktuell sinken, zumindest Long-Covid wird uns noch längere Zeit begleiten", warnte Johannes Steinhart, Vizepräsident der ÖÄK, am Dienstag. "Daher müssen nun rasch Behandlungsmöglichkeiten im niedergelassenen Bereich geschaffen werden", appellierte der Bundeskurienobmann der niedergelassenen Mediziner.
Studien würden zeigen, dass bei hospitalisierten Patienten fast zwei Drittel auch nach sechs Monaten noch Symptome verspüren würden, bei Erkrankten mit mildem Verlauf seien es immerhinnoch rund 15 Prozent der Patienten, die nach drei Monaten an Symptomen leiden würden. "Schon jetzt deckt das bestehende Versorgungsangebot bei Weitem nicht den tatsächlichen Bedarf", sagte Steinhart. Die dazu notwendigen Leistungen seien vielfach keine Kassenleistungen, bei anderen seien etwa Kardiologen, aber auch Pulmologen durch Deckelungen limitiert.
900 Long-Covid-Patienten behandelt
Die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) gab unterdessen bekannt, dass seit Februar 2020 bisher mehr als 900 Long-Covid-Patienten in ihren ambulanten und stationären Zentren rehabilitiert worden sind. Erste Rehabilitanden, die unter post-Covid codiert wurden, schienen demnach bei der rückwirkenden Erhebung ab Mai 2020 auf. Zwei Rehabilitationszentren der PVA stachen dabei besonders hervor: In Hochegg und in Weyer sind bis heute bis zu 50 Prozent der Patienten aufgrund von Folgeerscheinungen nach einer Corona-Erkrankung in Rehabilitation. Die PVA ist nach eigenen Angaben der größte Rehaträger mit 17 Einrichtungen.