Auf Sizilien beginnt die Impfung von Maturanten. Am Donnerstag sollte zudem in der Lombardei die Impfung von Personen im Alter von über 30 Jahren starten. Die Regierung berät inzwischen über die Möglichkeit, dass Touristen in Urlaubsorten immunisiert werden können. Dies soll aber nur gelten, wenn sie sich mindestens drei Wochen im Ort aufhalten. Analysiert wurden die logistischen Hürden, die dazu beseitigt werden müssen.
8,5 Millionen Dosen Impfstoff sollen in den nächsten Tagen in Italien eintreffen. Damit steigt die Zahl der Vakzine, die Italien im Monat Mai erhalten hat, auf 17 Millionen, teilte Regierungskommissar Francesco Paolo Figliuolo mit.
Noch immer viele über 60 Jahren nicht geimpft
Angesichts der hohen Zahl an Menschen über 60 Jahren, die noch nicht immunisiert wurden, will der Experte des Gesundheitsministeriums Walter Ricciardi verstärkt niedergelassene Mediziner einbinden. "Wir müssen auf Hausärzte setzen, um die Impfkampagne weiter auszudehnen", sagte Ricciardi. Es sei wichtig, auch Patienten zu erreichen, die sich bisher nicht zur Impfung gemeldet haben.
Appell der Ärzte gegen Kinderimpfung
Mehr als tausend italienische Mediziner haben sich inzwischen einer von den Verbänden des Netzwerks "Nachhaltigkeit und Gesundheit" initiierten Kampagne angeschlossen und bitten, Pläne zur Anti-Covid-Impfung für Kinder zu überdenken. Die italienischen Ärzte schlossen sich einem Appell von israelischen und britischen Ärzten an.
"Wir bitten darum, Kinder nicht zu impfen, und zwar aus drei Gründen: Kinder haben ein minimales Risiko, an Coronavirus zu erkranken. Der Impfstoff schützt zwar vor der Krankheit, vermeidet aber nicht die Infektion und die Möglichkeit der Ansteckung anderer. Kinder sind außerdem keine Quelle signifikanter Ansteckungsgefahr für Erwachsene, das Gegenteil ist der Fall", hieß es im Schreiben.
Diskussion um Impfungen für Kinder
In der EU steht der Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder kurz vor der Zulassung, bis Ende der Woche wird mit einer entsprechenden Mitteilung der Europäischen Arzneimittelbehörde gerechnet. Doch weil Impfen ganz generell ein heiß diskutiertes Thema ist und Impfungen bei Kindern noch viel mehr, sind Äußerungen in dieser Hinsicht mit Vorsicht zu genießen.
Vor diesem Hintergrund muss auch die Äußerung von Weltärztepräsident Frank-Ulrich Montgomery interpretiert werden. Der deutsche Radiologe hat sich am Mittwoch dagegen ausgesprochen, Minderjährigen eine Corona-Impfung zu empfehlen