Zwischen 3. April 2020 und 20. April 2021 sind in Österreich zumindest 137 verschiedene Varianten des Coronavirus aufgetreten. Das hat die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am Dienstag bekannt gegeben, indem sie den ersten so genannten GISAID-Report online gestellt hat, der den freien Zugang zu Genomdaten von SARS-CoV-2-Viren fördern soll. Mit Abstand am häufigsten wurde hierzulande die britische Variante B.1.1.7 detektiert.
Demnach entfielen von 3.833 auswertbaren SARS-CoV-2-Sequenzierungsdaten 1.078 auf B.1.1.7, was 28,1 Prozent aller sequenzierten Varianten entsprach. 9,1 Prozent der Fälle machte die Variante B.1.160 aus, eine häufig in Europa vorkommende Mutation, die auch in Australien das Infektionsgeschehen geprägt hat. In Österreich wurde sie laut GISAID (Global Initiative on Sharing All Influenza Data) bisher 348 Mal sequenziert. Dominierend ist B.1.160 im Burgenland. Sowohl B.1.1.7 als auch B.1.160 sind in sämtlichen neun Bundesländern sequenziert worden.
Südafrikanische in Tirol
6,2 Prozent der Varianten-Fälle entfielen auf die südafrikanische Variante B.1.351, die die Mutationen E484K und N501Y aufweist und die ebenso wie B.1.1.7 zu den "Variants Of Concern" (VOC) gerechnet wird. Von den 236 in den Daten enthaltenen südafrikanischen Fällen konnten 152 dem Bundesland Tirol zugeordnet werden. Abgesehen davon wurde die Südafrika-Variante bisher nur in drei weiteren Bundesländern eindeutig nachgewiesen, nämlich in Wien (16 Mal), Oberösterreich (vier Mal) und in Kärnten (zwei Mal).
Von den "Variants Of Concern" wurde in Österreich auch die brasilianische Variante P.1 identifiziert, nämlich - auf Basis des Epidemiologischen Meldesystem (EMS) (EMS) - bisher fünf Mal. Bereits sequenziert wurde auch B1.1.7 mit der Mutation E484K, die jüngst in Tirol des epidemiologische Geschehen angetrieben hat.