Vor dem Shopping durch die Polizeikontrolle: Mit dem Lockdown-Ende haben am Montag im Burgenland wieder die Geschäfte geöffnet, auch im Designer Outlet Parndorf. Allerdings nicht für alle, denn erlaubt war dies nur den Einheimischen. Den Polizisten gingen bei der Kontrolle Montagfrüh auch ein paar Auswärtige ins Netz, sie mussten unverrichteter Dinge wieder umkehren.
Kalt und sehr windig war es, als sich die Exekutive gleich bei der Einfahrt zum Shoppingcenter postierte und alle Fahrzeuge mit nicht-burgenländischen Kennzeichen anhielt. Fahrer mit beispielsweise EU, ND, MA auf der Nummerntafel wurden durchgewunken. Alle anderen mussten sich rechtfertigen: "Morgen, was ist der Grund für Ihren Aufenthalt?", fragte ein Polizist die Lenkerin in einem Auto mit Wiener Kennzeichen. Sie wollte Kosmetika kaufen, betonte, dass sie allein im Fahrzeug unterwegs sei und einen negativen PCR-Test dabei hat. Der verhalf ihr aber auch nicht zum gewünschten Shoppingerlebnis. Sie musste, wenn auch sehr widerwillig, die Rückfahrt in die Bundeshauptstadt antreten. Eine Anzeige setzte es noch nicht.
Erst Dialog, dann Strafe
Polizei-Sprecher Helmut Marban erklärte gegenüber der APA, dass die Polizei zunächst auf Dialog setzt und geht davon aus, dass die Bevölkerung aufgrund der jüngsten Medienberichte sehr diszipliniert sei. Im ganzen Burgenland werden in den nächsten Tagen verstärkt Kontrollen zur Einhaltung der Covid-19-Maßnahmen durchgeführt. Bei den Einkaufszentren in Parndorf, Oberwart und Mattersburg gilt außerdem auch im Außenbereich eine Maskenpflicht.
Zurück zur Polizeikontrolle an der Einfahrtstraße in Parndorf: Die meisten auswärtigen Kennzeichen stammten aus Ungarn - es handelte sich um Beschäftigte in den Shops des Centers. Diese waren vorbereitet und konnten sofort eine ausgedruckte Arbeitsbestätigung vorweisen. Die Polizisten prüften den Namen darauf und einen Ausweis und ließen die Angestellten gleich weiterfahren.
Aufgefallen ist ein Ukrainer, der von den Bestimmungen gar nichts wusste. Zwar holte auch er eine negative Testbestätigung aus der Tasche, einkaufen war aber auch ihm nicht erlaubt, der Mann wurde sofort wieder auf die Ausfahrtsstraße geschickt. Ebenso ein ägyptischer Pilot, der mit einem Mietauto aus der Slowakei angereist war - zum geplanten T-Shirt-Kauf, wie er freimütig erzählte.
Kritik an den Kontrollen übte FPÖ-Klubchef Herbert Kickl. In einer Aussendung forderte er von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP), diese sofort zu stoppen, denn dieser habe "das Visier wieder einmal völlig falsch eingestellt": "Österreicher werden wie Schwerverbrecher behandelt, illegale Migranten werden geradezu hofiert", so Kickl.