Trotz hoher Infektionszahlen wird es in den Ostregionen Präsenzunterricht für die Maturajahrgänge geben. Lehrer bemängeln, dass das parallele Durchführen von Fernunterricht, Präsenzunterricht und Betreung nicht durchführbar sein.
Martin Netzer, Generalsekretär des Bildungsministeriums, ist die enorme Herausforderung für die Lehrer durchaus bewusst. Es sei unglaublich, was die Lehrer in diesem Coronajahr geleistet habe, ein großes Dankeschön. Seine Bitte: "Noch durchhalten, wir sehen Licht am Ende des Tunnels." Diese Neuorganisation mittels Mischsystem lasse sich machen, das wisse man seit dem Herbst. "Das kriegen wir hin."
Mischsystem
Netzer: "Thema wird sein, dass viele Lehrer an die Schule kommen müssen, die eine Abschlussklasse haben – und dann das Distancelearning von der Schule aus zu halten." Schulen seien mit EDV-Geräten ausgestatten, "und dann ist Pragmatismus angesagt."Pragmatismus sei angesagt, die Arbeitsaufträge den Schülern zu geben und es in der nächsten Tagen, der nächsten Woche in den Schulen zu besprechen.
Die Maturavorbereitung müsse in den relevanten Gegenständen im Präsenzunterricht stattfinden, es gelten hier natürlich die Hygienebestimmungen: Unterricht in halber Klassengröße, mit Tests und FFP2-Maske. Hier sei es auch im Vergleich zu den Nachbarländern Österreichs gelungen, einen sehr stabilen Weg zu finden.
Gegensätze sichtbarer
Lehrer berichten, dass im Homeschooling die Gegensätze zwischen starken und schwachen Schülern noch stärker sichtbar würden. Zusätzlicher Förderunterricht mit Hilfe eines 200-Millionen-Euro-Pakets werde verstärkt angeboten zum Beispiel für Kinder mit mangelnden Deutschkenntnissen. Das würde auch nach Ende der Krise normalisiert werden. Auch für den Herbst würden schon Vorkehrungen getroffen werden, denn es sei klar, dass die Herausforderungen nicht mit Ende dieses Schuljahres vorbei sein werden.
Wie lange die Maßnahmen im Osten aufrecht bleiben müssten, könne er nicht vorwegnehmen. Beim Krisengipfel in Wien heute werde die Situation aus medizinischer Sicht noch einmal genau beleuchtet. „Wir müssen eine Güterabwägung vornehmen. Auf der anderen Seite müssen wir darauf schauen, dass die Schüler einigermaßen gerecht ihre Abschlüsse machen können, das seien 15 Prozent der Schüler würden intensiv betreut. 85 Prozent seien zu Hause.