Im Schatten dieses Negativ-Rekordes führte das Land Lockerungen bei der Ausgangssperre, im Handel und bei bestimmten Dienstleistungen ein, wie dies Premier Viktor Orban angekündigt hatte.
Der ungarische Virologe Miklos Rusvai bezeichnete im TV-Sender "ATV" die Lockerungen als "riskant", die Regierung hätte damit noch warten sollen. Die Folgen der Schulöffnungen am 19. April würden sich erst Anfang Mai in den Pandemie-Zahlen niederschlagen, erklärte der Virologe. Gesundheitsminister Miklos Kasler ging auf Facebook lediglich auf das gute Impfergebnis ein. Ungarn sei in der EU zum Spitzenreiter hinsichtlich der Durchimpfungsrate geworden.
Höchste Sterberate
Mit den in den vergangenen 24 Stunden verstorbenen 311 Menschen erhöhte sich die Gesamtzahl der Opfer auf 22.409. 1.933 Neuinfektionen wurden registriert. Im Spital befanden sich 12.202 Patienten, 1.407 mussten künstlich beatmet werden. Laut Medienberichten liegt Ungarn bezogen auf die Einwohnerzahl weltweit an der Spitze der Länder mit der höchsten Covid-Sterberate.
Da am Dienstag 2,5 Millionen Bürger gegen Corona immunisiert waren, werden nun Lockerungen eingeführt: Die Ausgangssperre wird nicht mehr ab 20.00, sondern erst ab 22.00 Uhr in Kraft treten und bis 5.00 Uhr gelten. Der Handel darf wieder öffnen, wobei die Regel "ein Kunde auf zehn Quadratmetern" gilt. Die Geschäfte dürfen von 5.00 bis 21.30 Uhr geöffnet sein, um einen Kundenandrang zu vermeiden. Öffnen dürfen überdies Friseure und Kosmetiksalons. Hotels und Gastronomie bleiben nach wie vor geschlossen, wobei Lieferservice und Abholung möglich sind. Schulen und Kindergärten sollen nach der Impfung der Pädagogen am 19. April öffnen.