Es sei eine Verordnung angekündigt, dass es ab 1. April im Osten Österreichs eine generelle FFP2-Maskenpflicht geben soll, so Ingrid Reischl, leitende Sekretärin im ÖGB, im Ö1-Morgenjournal. Das sei nicht für alle Arbeitnehmer möglich. Zum Beispiel bei körperlich schwerer Arbeit, die definiere sich nicht alleine durch Muskelkraft sondern durch Arbeitsbedingungen wie Wärme, Hitze und Feuchtigkeit. Da sei es den Arbeitnehmern nicht möglich, längere Zeit eine FFP2-Maske zu tragen.
„Wir sind hier noch in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium, um hier eine Ausnahmemöglichkeit zu definieren. In täglichen Tests würden wir eine Möglichkeit sehen, dass schwer arbeitende Arbeitnehmer von dieser Maskenpflicht ausgenommen wären“, so Reischl.
Keine Pausen vorgesehen
Beim Pflegepersonal, das seit einem Jahr in kompletter Schutzausrüstung arbeiten würde, gelte die Maske eben als Schutzausrüstung. Da wären Unterbrechungen vorgeschrieben. Demnach sei nach zwei Stunden eine Arbeitspause von 30 Minuten einzulegen sei, so sehe es das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz vor. Das sei für die anderen ArbeitnehmerInnen, die nicht im Gesundheitsbereich arbeiten würden, nicht vorgesehen.
„Wir haben einen Generalkollektivvertrag abgeschlossen mit der Wirtschaftskammer, wo die Möglichkeit nach drei Stunden besteht, die Maske abzunehmen. Wenn ich jetzt aber eine generelle FFP2-Maskenpflicht verordne, müsste die Chance gegeben sein, die Maske abzunehmen. So wie die Pflicht jetzt vorgesehen sei, würde es auch Sozialräume betreffen, ebenso Gänge, und die Arbeitnehmer hätten dann keine Möglichkeit, die Maske nach drei Stunden abzunehmen und eine andere Tätigkeit durchzuführen. Es gäbe Berufe, wie ein Buslenker mit Brille. Wenn die Brille anlaufe, wäre die Sicherheit gefährdet. Ein Aufzugsmonteur, der mit schweren Handwerkskoffern in den achten Stock gehen müsse, um dort den Lift zu reparieren, würde sich sehr schwer tun, den Stock mit einer FFP2-Maske zu erreichen und dabei noch schwer zu tragen.
Gespräche gehen weiter
Möglichkeiten für eine Veränderung gäbe es noch, Gespräche von gestern Abend würden heute fortgesetzt. Sie sei optimistisch, den Schutz vor dem Virus aber auch den Schutz der persönlichen Gesundheit durchzusetzen. Es nütze nichts, wenn die Arbeitnehmer geschützt seien vor der Pandemie, aber umfielen, weil sie keinen Sauerstoff bekämen.
Zutrittstest im Handel würde man auch ablehnen. Es sei nicht vorstellbar, dass das Verkaufspersonal noch zusätzlich kontrollieren. Es gäbe eine starke Kundenfrequenz, bei den persönlichen Dienstleistern gäbe es Termine, im Handel nicht. Die Angestellten seien jetzt schon konfrontiert mit massiven Angriffen von Kunden, die keine Masken tragen wollen würden.