Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs zwei ballistische Kurzstreckenraketen in Richtung offenes Meer abgefeuert. Die Flugkörper seien am Donnerstagfrüh (Ortszeit) im Osten des Landes abgeschossen worden, teilte der Generalstab in Südkorea mit. Die Raketen seien im Abstand von knapp 20 Minuten von Hamju an der Ostküste gestartet und 450 Kilometer weit geflogen. Zuvor hatte die oberste Kommandostelle von zunächst nicht identifizierten Geschossen gesprochen.
UN-Resolutionen verbieten dem wegen seines Atomwaffenprogramms isolierten Nordkorea den Test ballistischer Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen können. Nordkorea hatte Südkorea zufolge am vergangenen Sonntag zwei mutmaßliche Marschflugkörper von kurzer Reichweite an der Westküste abgefeuert. Auch die USA bestätigten den Test, doch spielte ihn US-Präsident Joe Biden herunter. Tests von Lenkflugkörpern unterliegen nicht den Sanktionen gegen das abgeschottete Land. Anders als ballistische Raketen verfügen Marschflugkörper über einen permanenten eigenen Antrieb.
Nordkorea testet seit vielen Jahren Raketen mit verschiedenen Reichweiten. Auch entwickelt es Langstreckenraketen, die Ziele in den USA treffen könnten. Den USA wirft die kommunistische Regierung in Pjöngjang eine feindselige Politik vor. Die bilateralen Verhandlungen über das nordkoreanische Atomprogramm kommen seit zwei Jahren nicht mehr voran. Die neue US-Regierung unter Präsident Joe Biden ist derzeit dabei, in Zusammenarbeit mit Südkorea und anderen verbündeten Ländern eine neue Nordkorea-Politik zu formulieren.