Besuchsregeln zu Ostern in Anlehnung an jene von zu Weihnachten? Entsprechende Pläne hat zumindest Chief Medical Officer Katharina Reich am Donnerstag der Ampel-Kommission präsentiert, geht aus dem Sitzungsprotokoll hervor, das am Freitag öffentlich wurde. Religiöse Veranstaltungen sollen - wo möglich - outdoor stattfinden.
Am 24. und 25. Dezember waren die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen komplett aufgehoben worden. Zudem wurden die Kontakt-Beschränkungen deutlich gelockert: Es durften sich dann maximal zehn Personen aus bis zu zehn verschiedenen Haushalten treffen. Derzeit sind ja wieder nur Treffen von maximal vier Personen aus zwei unterschiedlichen Haushalten zuzüglich minderjährigen Kindern gestattet.
Geplant ist zudem laut Reich eine "Toolbox" für regionale Maßnahmen in Gebieten mit hohen Inzidenzen, wobei die Details hier noch mit den Ländern auszudiskutieren sind. Dort sollen drei Klassen von Bundesländern sowie zwei Stufen für behördliche Maßnahmen definiert werden. Darüber hinaus sind Möglichkeiten für inhaltliche Lockerungen angeführt, die an das Erreichen bestimmter Inzidenzgrenzen gebunden sind. Als Inzidenzwerte sind 200 bzw. 400 auf 100.000 Einwohner genannt. Würde letztere Grenze überschritten, entstünde beispielsweise in Wien eine nicht bewältigbare Situation auf den Intensivstationen, wird Herwig Ostermann von der Gesundheit Österreich GmbH zitiert.
Kindergärten und Schulen als Problemzonen
Schon jetzt ist die Lage nicht rosig. Der Belag auf den Intensivstationen wird gemäß Prognose von derzeit 19,6 bis zum 24. März auf 25,5 Prozent ansteigen. Es wird laut Protokoll darauf hingewiesen, dass im Burgenland eine Überschreitung der per 16. März gemeldeten Kapazitäten im Intensivbereich erwartet wird. Der Vertreter des Bundeslands sah vor allem das Vorhandensein von genügend Personal kritisch. Eingerichtet werden soll jetzt in allen Ländern ein Intensiv-Koordinator, der sich um die Übernahme-Möglichkeiten von Intensiv-Patienten in anderen Regionen mit noch mehr vorhandenen Kapazitäten sorgen soll.
Schon länger als problematischer Bereich wahr genommen werden neben den Kindergärten auch die Schulen. Nach wie vor wird dabei der Großteil der im Bildungssetting erworbenen Cluster von Pädagogen ausgelöst. Die Positivitätsrate bei der Lehrerpopulation ist rund zehn Mal höher als in der Schülerpopulation. Cluster entstanden sind auch in Schulbussen, in Kindergärten, in einer Obdachlosen-Einrichtung sowie im Sektor Sport und Tanz. Starke Rückgänge wurden in den weitgehend durchgeimpften Pflege- und Seniorenheimen verzeichnet.