Litauen ändert, mit Wiederaufnahme der vorsorglich gestoppten Corona-Impfungen mit dem AstraZeneca-Mittel, am Freitag das Impfverfahren."Von nun an kann jeder frei entscheiden, ob er mit dem AstraZeneca-Impfstoff geimpft werden möchte oder nicht", sagte Gesundheitsminister Arunas Dulkys. Demnach könnten die Menschen in ihrem Impfzentrum einen der Impfstoffe auswählen. Sollte das gewünschte Präparat nicht verfügbar sein, werde die Person später kontaktiert, sagte Dulkys.
Impfzentren sollen sich zudem nicht mehr starr nach der festgelegten Impfreihenfolge richten müssen, sondern mehr Freiheit erhalten. Dazu gehört auch, dass überzählige Impfdosen weitergegeben werden können. Die Änderungen erfolgten nach der Erklärung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA), dass AstraZenecas Impfstoff sicher sei. Dulkys und andere litauische Spitzenpolitiker wollen sich am Montag öffentlich mit dem AstraZeneca-Mittel impfen lassen, um ihr Vertrauen in das Mittel zu zeigen.
Frankreich verimpft AstraZeneca nur an über 55-Jährige
Die Gesundheitsbehörde HAS (Haute Autorité de santé) gibt bekannt, dass ab sofort das Oxford-Vakzin des Herstellers AstraZeneca wieder angewendet werden kann, allerdings nur für Impflinge über 55 Jahren. Als Begründung wird angeführt, dass Thrombosen bisher nur bei Jüngeren aufgetreten seien.
Weitere Länder nehmen die Impfung wieder auf
Luxemburg nimmt die Corona-Impfungen mit dem Präparat von AstraZeneca ebenfalls wieder auf. Der Impfstoff werde ab dem heutigen Freitag wieder regulär eingesetzt, teilte das Gesundheitsministerium mit. Grundlage ist die Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) vom Donnerstag, die das Vakzin von AstraZeneca als sicher eingestuft hat. Wie zahlreiche andere europäische Länder hatte Luxemburg die Impfungen mit AstraZeneca in den vergangenen Tagen vorübergehend ausgesetzt. Hintergrund waren Meldungen von Blutgerinnseln, im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Präparat.
Dänemark will Vakzin vorerst weiterhin nicht nutzen
Ungeachtet des grünen Lichts der EU-Arzneimittelbehörde EMA will Dänemark den Corona-Impfstoff von AstraZeneca vorerst noch nicht wieder einsetzen. Es sollten zunächst die Entscheidung "und deren Auswirkung auf das dänische Impfprogramm" geprüft werden, sagte der Chef der Gesundheitsbehörde, Soren Brostrom. Zwar habe die EMA das Vakzin als "sicher und effektiv" eingeschätzt, zugleich aber habe sie auch einen Zusammenhang mit gefährlichen Blutgerinnseln nicht ausgeschlossen.
In Dänemark werden den Angaben zufolge, derzeit zehn Fälle von schweren Blutgerinnseln, nach AstraZeneca-Impfungen, untersucht, darunter ein Todesfall. Insgesamt erhielten mehr als 140.000 Dänen das Vakzin. Das Land hatte nach Berichten, über die Blutgerinnsel in der vergangenen Woche, als erstes Land in Europa, die Impfungen mit AstraZeneca unterbrochen. Anschließend erließen mehrere weitere Länder einen Impfstopp. Viele von ihnen - auch Deutschland - haben inzwischen angekündigt, nach der EMA-Entscheidung die Impfungen mit AstraZeneca wieder aufzunehmen. Österreich hatte die Immunisierungen mit dem Vakzin nicht ausgesetzt.