An den beiden vergangenen Tagen wurde je ein neuer Höchststand bei den Neuinfektionszahlen in diesem Jahr vermeldet: 3239 bzw. 3357 neue Corona-Fälle im 24-Stunden-Vergleich mussten am Mittwoch bzw. Donnerstag registriert werden, der Durchschnitt über die vergangenen sieben Tage liegt bei knapp über 2800. Damit hat sich der Wert in den vergangenen vier Wochen nahezu verdoppelt. Für den Statistiker Erich Neuwirth ist das „sehr unerfreulich, wenn das so weitergeht“. Vor allem das langsame Wachstum sei seiner Meinung nach ein „Problem“.
„Wenn wir nichts tun, schaut das relativ gefährlich aus“, sagte Neuwirth in der „ZiB Nacht“ am späten Donnerstagabend. In den vergangenen vier Wochen haben sich die Infektionszahlen von etwa 1500 auf durchschnittlich knapp 3000 Fälle pro Tag verdoppelt, das Problem sei dabei auch das „relativ langsame Wachstum“, so Neuwirth. Er hoffe, dass es Österreich dadurch nicht ergehe wie „dem Frosch im heißen Wasser." Wenn man sich beruhigt fühle, weil es nicht stark merkbar ist, verpasse man den letzten möglichen Absprungzeitpunkt.
Cluster Pflichtschüler
„Überraschend“ sei, dass die derzeit am stärksten von Infektionen betroffene Gruppe jene der Pflichtschüler sei - also die Sechs- bis 14-Jährigen. Danach treffe es die 15- bis 24-Jährigen und in weiterer Folge die „Elterngeneration“. Deswegen liege der Verdacht nahe, dass die Schüler die Infektionen mit nach Hause bringen. „So gut die Nasenbohrertests sind, sie entdecken nicht alle Fälle“, so Neuwirth.
Was die Todesfallstatistiken angeht, so zeige sich, dass in allen Altersgruppen das Risiko, nach einer Corona-Infektion zu sterben, bei den Männern um rund 25 Prozent höher ist als bei den Frauen. Vergleicht man die Todeszahlen eines normalen Jahres mit denen seit Beginn der Corona-Pandemie in Österreich, so zeigt sich laut dem Statistiker, dass der Wert seit der Kalenderwoche 10 des vergangenen Jahres bis jetzt ziemlich genau um jene rund 9000 Opfer höher ist - es starben anstatt durchschnittlich 83.000 rund 92.000 Menschen in Österreich.