Italienische Medien bezeichnen sie mittlerweile als "Insel der Seligen". Als einzige unter den 20 italienischen Regionen fällt Sardinien in die Weiße Zone, da hier ein Inzidenzwert von unter 50 Fällen je 100.000 Einwohnern erreicht wurde. Die Beschränkungen wurden gelockert, Lokale sind auch abends offen, doch die Insel mit 1,6 Millionen Einwohnern schottet sich gegen das Coronavirus ab.
Sorge um Urlauber-Flut
In Hinblick auf die Osterfeierlichkeiten beschloss der Präsident Sardiniens, Christian Solinas, dass Besitzer von Ferienwohnungen, die nicht auf der Insel leben, ab sofort nur aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen nach Sardinien reisen dürfen. Sie müssen beweisen, dass sie negativ getestet oder geimpft wurden. Auf Flughäfen und bei der Ankunft der Fähren aus dem Festland in den Häfen wird strengstens kontrolliert. Solinas will damit verhindern, dass Urlauber zu Ostern die Ferienwohnungen auf der Insel erreichen, was wie im vergangenen Sommer zu einem neuen Anstieg der Infektionszahlen beitragen könnte.
Wegen steigender Infektionszahlen ist ein Großteil der Regionen in Italien seit Montag eine sogenannte Rote Zonen. Betroffen sind mehr als 40 Millionen Menschen. Schulen und Kindergärten sind genauso wie die Geschäfte geschlossen. Restaurants dürfen nur Speisen zum Mitnehmen verkaufen. Die Bewegungsfreiheit wird stark eingeschränkt.
Die Impfkampagne lief bisher wie in allen anderen europäischen Ländern schleppend. Etwa 52 Millionen Dosen werden bis Ende Juni erwartet, weitere 84 Millionen bis zum Herbst. Bisher sind in dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern circa zwei Millionen zum ersten und zweiten Mal geimpft worden. Für Diskussion sorgte auch in Italien der Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca - die Impfungen wurden vorübergehend ausgesetzt.