Seit sieben Uhr in der Früh herrscht beim SZentrum in Schwaz ein reges Kommen und Gehen. Hier und da bildet sich eine kurze Warteschlange. "Aber eigentlich geht es ganz flott", meint eine ältere Schwazerin. Sie warte erst seit ein paar Minuten und kommt gleich zur Anmeldung. Ein Stück weiter ist da schon Michael Egger. Er ist jetzt dran. Gelassen nimmt er Platz, zieht den Ärmel hoch und begrüßt die Ärztin in der Impfstraße 1 von insgesamt sieben im Schwazer SZentrum. Einen kurzen Piks später ist es schon erledigt. "Ich fühle mich jetzt nicht anders als vorher. Da muss ich noch vier Wochen warten", meint er achselzuckend.
Denn erst dann hat sich die zweite Impfdosis voll entfaltet. "Mir ist es wichtig, dadurch so schnell wie möglich ins normale Leben zurückzukommen", sagt er. Damit meint er nicht nur seine Arbeit, sondern auch die Kultur und Gastro. "Gerade Konzerte und so, das fehlt mir schon sehr", sagt Egger. In Katharina Lechners Umfeld war die Impfung schon ein viel besprochenes Thema. Sie hat sich auch von Fachleuten beraten lassen und: "Jetzt bin ich froh, den Schritt zu machen."
Weniger Trubel gibt es in den kleineren Gemeinden des Bezirks Schwaz. So mancher fühlt sich sogar wie zu Hause. "Es ist schon fast eine familiäre Atmosphäre", meint ein Uderner. Für Wolfgang und Anita Reiter aus dem Ort ist es ein guter Tag. Sie freuen sich, dass es "so schnell mit dem Impfen" ging. "Wir tun das für die Allgemeinheit, aber auch für unsere Familie, wir haben gerade ein Enkerl bekommen", sagt Reiter. Auch Helga Schweinberger verlässt die Sportresidenz Zillertal mit einem Lächeln. Das Hotel wurde zur Impfstraße umfunktioniert. "Es freut mich, wenn ich damit einen Beitrag leisten kann. Es geht eben nur miteinander", sagt die Udernerin. Auch Klaus Hönigsberger findet die Impfung "sinnvoll" und eine gute Sache. "Was, das war’s schon?", fragt er den Arzt überrascht und meint weiter: "Das war so schnell vorbei, ich hab nix gespürt."
Ja zum Impfen - trotz Skepsis
Der schnelle und reibungslose Ablauf hat auch Günther Niederegger in Kaltenbach beeindruckt. "Das Impfen war eigentlich sogar ganz nett. Vor allem waren alle sehr bemüht. Da fühlt man sich gut aufgehoben", sagt er. Obwohl er eher skeptisch sei, hat er sich fürs Impfen entschieden. "Es ist ja nicht nur für mich, sondern auch für die Allgemeinheit." Für eine Kaltenbacherin ist es ein gutes Gefühl nach der Impfung. Sie hat lange überlegt und sich gut erkundigt.
Eine schnelle Entscheidung war es hingegen bei Gundi Rissbacher aus Stumm: "Das Impfen ist für mich wichtig und auch ein Beitrag für alle anderen." Das sehen auch Adelrun und Silvio Schachner so. Sie kommen ganz gelassen und entspannt zur Impfstraße in Stumm. Sie zeigen sich stolz über die Möglichkeit, daran teilnehmen zu können. Nervosität zeigt auch Heinrich Neurauter aus Tux vor der Impfung nicht. Er kommt bald dran und ist froh, dass die Impfaktion im Bezirk stattfindet. Eine plötzliche Vorerkrankung hat ihn dazu bewogen. "Und wenn ich kann, werde ich auch an der Studie teilnehmen", sagt Neurauter.
Daran nimmt auch Andrea Eberharter aus Mayrhofen teil: "Ich finde es ein Privileg, an der ganzen Aktion teilnehmen zu können. Ich glaube, dass man ohne Impfung irgendwann eingeschränkt wird, und einer muss ja den Anfang machen." Sie ist froh, dass der Termin so reibungslos ablief, und macht sich nun ans Garteln. Auch in Jenbach zeigen sich die Impfwilligen sehr zufrieden. Ein Jenbacher meint: "Die ganze Aktion läuft hier sehr unaufgeregt ab. Es gab keine Staus und ich war relativ schnell dran. Das wurde gut organisiert – Kompliment."
Eva-Maria Fankhauser