Offenbar hat ein mit dem Coronavirus infizierter Dorfpfarrer noch Hostien verteilt und Aschekreuze auf die Gläubigen gemalt. Wie die Kronenzeitung berichtet, dürfte so eine Messe zu einem Superspreader-Event geworden sein. "Mindestens sechs Fälle gehen direkt, weitere als Folgeinfektionen auf den Kirchen-Cluster zurück", heißt es vonseiten der niederösterreichischen Behörden demnach.
Der Bezirk Waidhofen an der Thaya im nördlichen Niederösterreich zählt zu den aktuellen Corona-Hotspots im Land. Bei knapp 26.000 Einwohnern kletterte die Sieben-Tage-Inzidenz am Samstag auf 381,6. Ist der Wert von 400 erreicht, wird es auch für den Bezirk Sonder-Maßnahmen geben. In sogenannten Hochinzidenzgebieten sind negative Corona-Tests für das Verlassen dieser Bereiche notwendig.
"Runter vom Gas"
Bürgermeister Eduard Köck habe sich in einem Brief an die Eltern gewandt, diese nicht in den Kindergarten zu schicken. "Jedem muss klar sein, dass wir runter vom Gas müssen", meint er in einer Stellungnahme.
Die zuständige Diözese dazu: "Dass das bereits hohe Infektionsgeschehen im Bezirk aufgrund von Mängeln in der Umsetzung der Vorgaben der Rahmenordnung zur Feier öffentlicher Gottesdienste zusätzlich begünstigt wurde, tut uns leid. Der zuständige Priester bedauert dies ebenfalls und wird in Zukunft selbstverständlich noch genauer auf die Einhaltung der Rahmenordnung achten. Gleichzeitig möchten wir erneut darauf hinweisen, bei Krankheitssymptomen oder bei Verdacht auf Covid-19 Gottesdienste bitte nicht zu besuchen."
In Niederösterreich sind am Samstag 557 Coronavirus-Neuinfektionen gemeldet worden. Die Gesamtzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19-Erkrankungen stieg im Bundesland nach Angaben des Büros von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) um fünf auf 1.377 an. 14.725 Kontaktpersonen befanden sich in Quarantäne. Das waren um 180 weniger als am Freitag.