Das Rote Kreuz Vorarlberg und ein ehrenamtlich tätiger Mitarbeiter sind wegen des Verdachts des schweren gewerbsmäßigen Betrugs bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Wien angezeigt worden. In einer Sachverhaltsdarstellung an die Behörde wird skizziert, dass das Rote Kreuz vom Bund gratis zur Verfügung gestellte Antigentests für organisierte Tests in Firmen verwendet und verrechnet haben soll. Das Rote Kreuz hat sich noch nicht geäußert.
Die Anzeige wurde laut wirtschaftspresseagentur.com am 25. Februar von einer Privatperson eingebracht. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft bestätigte auf APA-Anfrage den Eingang der Anzeige, man habe sie an die Staatsanwaltschaft Feldkirch weitergeleitet.
Das Rote Kreuz erhält die Antigentests kostenlos vom Bund zur Verfügung gestellt, um damit die Bevölkerung - ebenfalls gratis - auf das Coronavirus zu testen. In Vorarlberg sollen solche Tests vom Roten Kreuz aber auch dazu verwendet worden sein, um in Firmen Mitarbeiter an Ort und Stelle zu testen. Für diese Form der Testung wird allerdings ein Entgelt berechnet, in der Sachverhaltsdarstellung ist von 15 bis 29 Euro pro Test die Rede.
Am Mittwochvormittag wusste das Rote Kreuz noch nichts von der Anzeige. "Bis jetzt haben wir das auch nur aus den Medien", hieß es. Man werde erst eine Stellungnahme abgeben, wenn man den genauen Vorwurf kenne.