In Salzburg ist ein dritter Verdachtsfall auf die südafrikanische Coronavirus-Mutation B.1.351 aufgetaucht. Den Gesundheitsbehörden zufolge handelt es sich um einen Rückkehrer nach einem humanitärem Einsatz in Afrika. Der Mann begab sich in Quarantäne, das "Freitesten" am fünften Tag brachte aber ein positives Ergebnis. Weil bei einem Angehörigen eine Ansteckung festgestellt wurde, ist eine Schule in der Stadt Salzburg präventiv auf Distance Learning umgestellt worden.
Der Rückkehrer wohnt in der Stadt Salzburg. Der Mann habe sich nach der Landung auf einem deutschen Flughafen bei seiner Ankunft in Salzburg, wie vorgeschrieben, in Quarantäne begeben, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung der Stadt Salzburg. Am fünften Tag habe er sich freitesten wollen. Das Ergebnis des Tests sei aber positiv gewesen.
Daraufhin wurde die Ganzgenomsequenzierung bei der AGES beauftragt. Der Mann und seine Familie sind abgesondert worden. Da im engsten Familienkreis des Rückkehrers bereits eine weitere Ansteckung festgestellt wurde, ist die Schule präventiv auf Distance Learning umgestellt worden. Alle Schüler dieser Schule werden laut Informationen der Stadt außerplanmäßig noch einmal per "Nasenbohrer-Test" durchgetestet.
Den Behörden zufolge gibt es zu den bisherigen Fällen von B.1.351 in Salzburg kein Zusammenhang. Erst gestern wurde ein Verdachtsfall im Flachgau bekannt. Betroffen ist eine Frau, die am 13. Februar erste Symptome entwickelt hat. Ein Test am Folgetag bestätigte eine Infektion mit SARS-CoV-2. Am Dienstag lag dann ein positives Ergebnis des Vortests hinsichtlich der Virusvariante aus Südafrika vor. Beim Contact Tracing stellte sich heraus, dass die Frau vom 9. bis 10. Februar im Bezirk Schwaz in Tirol bei Verwandten zu Besuch war, die ebenfalls positiv auf das Corona-Virus getestet wurden.
Weitaus ansteckender
Am Dienstag hatte die Stadt Salzburg über einen ersten Verdachtsfall zur Südafrika-Mutation informiert. Ein afrikanischstämmiger Österreicher war nach der Rückkehr aus Südafrika positiv getestet worden. Ein Screening auf die Virusmutationen brachte aber kein klares Ergebnis. Allerdings dürfte er seinen 15-jährigen Sohn angesteckt haben. Die Behörden gehen davon aus, dass sich bei dem Jugendlichen der hochgradige Mutationsverdacht bestätigen wird.
Die Südafrika-Mutation des Coronavirus ist nach derzeitigem Stand weitaus ansteckender. Daher agiere die Gesundheitsbehörde der Stadt mit äußerster Vor- und Umsicht, erklärte Michael Haybäck, Leiter der städtischen Bezirksverwaltung. "Mutationsfälle haben für uns absolute Priorität und routinemäßig starten wir dabei ein erweitertes Kontaktpersonen-Management, mit einem noch engeren Netz an Testscreenings im betroffenen Umfeld." Haybäck zeigte sich zuversichtlich, dass es gelingen werde, diesen aktuellen Mutations-Fall einzukapseln.
Durch gezielte Analysen und routinemäßige Sequenzanalysen rechnen die städtischen Behörden in den nächsten Tagen aber auch mit weiteren Verdachtsfällen auf verschiedene Mutationen des Coronavirus.