16.000 bis 21.000 Corona-Infektionen hätten verhindert werden können, wenn die Kundgebungen abgesagt worden wären, so das Fazit einer neu veröffentlichen Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW und der Humboldt-Universität Berlin. "Eine mobile Minderheit, die sich nicht an geltende Hygieneregeln hält, kann so ein erhebliches Risiko für andere Personen darstellen", sagte ZEW-Wissenschaftler und Studienverfasser Martin Lange.
Untersucht wurde das Infektionsgeschehen im November in Landkreisen rund um Berlin und Leipzig, wo Busunternehmen Reisen zu den Demos gegen die Coronamaßnahmen angeboten hatten. Nach den Angaben der Studie stieg in diesen Kreisen die Sieben-Tages-Inzidenz stärker an als in Kreisen, in denen die Busunternehmen keine Reisen anboten, berichtet der Kurier.
In dieser Analyse wurden erstmals Konflikte zwischen der Einschränkung von Freiheitsrechten und den allgemeinen Maßnahmen zum Infektionsschutz untersucht. Das individuelle Verhalten kann laut ZEW große Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben.