Inmitten des Streits zwischen Bund und Land Tirol rund um die südafrikanische Mutation hat nun ein vorläufiger der APA vorliegender "Mutations-Bericht" der AGES neue Zahlen auf den Tisch gelegt. Demnach gab es mit Montag 163 bestätigte Südafrika-Fälle in Tirol und nicht 293 wie zunächst kolportiert. Die AGES verwies auf unvollständige Zahlen. Ebenso ging aus dem Bericht hervor, dass es bisher nur in der Steiermark und in Wien sehr vereinzelt bestätigte Südafrika-Fälle gibt.
So gab es dem AGES-Bericht zufolge in der Steiermark bisher nur eine bestätigte Südafrika-Variante und zwar in der Kalenderwoche vier. Das Militärkommando Steiermark hatte zuvor von zwei Fällen in der obersteirischen Kaserne Aigen im Ennstal gesprochen. Einer der beiden Infizierten hat eine Verbindung zu Tirol. In Wien gab es insgesamt drei Fälle. Zwei davon in der Kalenderwoche zwei und einen in der Kalenderwoche drei. In allen anderen Bundesländern wurden bisher keine Fälle der Südafrika-Variante bestätigt.
Verändert hatten sich vor allem die Zahlen für Tirol. Während am Montag noch von 293 bestätigten Fällen gesprochen wurde, waren in dem AGES-Bericht nun 163 bestätigte Fälle zu finden. Die meisten davon fanden sich im Bezirk Schwaz, wo die Virusvariante auch das erste Mal nachgewiesen worden war. Doch auch in an den Bezirk Schwaz angrenzenden Gemeinden des Bezirks Kufstein trat die Südafrika-Mutation vermehrt auf. Einzelne Fälle schienen auch für den Bezirk Innsbruck-Land und die Landeshauptstadt Innsbruck auf.
Wie diese unterschiedlichen kolportierten Zahlen zustande kamen, konnte man sich auch bei der AGES vorerst nicht erklären. Man verwies gegenüber der APA jedoch auf teilweise unvollständige Zahlen in dem Bericht, die noch ergänzt werden sollten. Eine mögliche weitere Erklärung könnte sein, dass mehrere Proben von ein und derselben Person zunächst als mehrere Fälle gezählt worden waren und die Datenlage mit diesem Bericht nun bereinigt wurde.
Das Land Tirol hatte am Montag jedenfalls bekannt gegeben, dass es im Bundesland insgesamt 180 bestätigte Südafrika-Fälle gab. 165 davon waren bereits durch eine Vollsequenzierung bestätigt und für weitere 15 lag eine Teilsequenzierung vor. Zudem wurde berichtete, dass bei 220 weiteren Fällen eine PCR-Auffälligkeit bestehe, die auf die Südafrika-Variante hindeute.