Italien führt ab Sonntag neue Corona-Maßnahmen ein, die an die regionale Situation angepasst werden. Sie bleiben bis 5. März in Kraft, teilte die Regierung am Freitag mit. Ab kommendem Sonntag werden Südtirol, die Lombardei und Sizilien als rote Zonen eingestuft. Damit wird ein "Mini-Lockdown" verhängt.
Menschen sollen in den "roten Regionen" weitgehend zu Hause bleiben. Ausnahmen gelten etwa für den Weg in die Arbeit oder zum Einkaufen. Wer unterwegs ist, muss eine schriftliche Selbstauskunft mit Gründen dabei haben. Bars, Restaurants und Geschäfte, die nichts Lebensnotwendiges verkaufen, sind geschlossen. Offen bleiben nur Lebensmittelgeschäfte und Apotheken.
Zwölf Regionen fallen ab Sonntag in die orange Zone. Konkret bedeutet das für die Menschen etwa, dass Bars und Restaurants geschlossen bleiben und nur Essen zum Mitnehmen verkaufen dürfen. Der Bewegungsradius ist auf die Kommune beschränkt. Die anderen fünf italienischen Regionen sollen als gelb eingestuft werden.
Seit 5. Jänner gelten strengere Parameter beim Ampelsystem. So genügt eine Reproduktionszahl ab 1,0, damit eine Region als orange Zone eingestuft wird. Der Ausnahmezustand in Italien wird bis 30. April verlängert. Bis 15. Februar sind Reisen zwischen den Regionen verboten. Die eigene darf man nur aus beruflichen oder anderen dringenden Gründen verlassen.
Die Regierung empfiehlt wie bereits in der Weihnachtszeit, maximal zwei Angehörige oder Freunde zu Hause zu empfangen. Eingeführt wird im Ampelsystem erstmals auch eine weiße Zone mit weniger als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, in der lediglich Masken- und Distanzierungspflicht gelten soll. In keiner der 20 italienischen Regionen ist die Zahl der Infektionen jedoch so niedrig.