Wie so vieles hierzulande, hätte auch die Einführung des Dashboards zur Corona-Schutzimpfungglatter ablaufen können. Kurz nachdem die Website online ging, wurde bekannt, dass die meisten Werte dort nur anhand der Auslieferungen hochgerechnet werden. Wie viele Menschen tatsächlich geimpft wurden, ist öffentlich nicht einsehbar.
Wie unterdessen am Donnerstag bekannt wurde, sind im nationalen Impfregister, das sich seit Oktober in einer Pilotphase befindet, im Vergleich zum Dashboard nur rund halb so viele Coronaimpfungen erfasst. Der Vorsitzende der Konferenz der Sozialversicherungsträger, Peter Lehner, forderte daher ein rascheres Eintragen in das Impfregister: "Der E-Impfpass funktioniert technisch reibungslos und ist österreichweit voll einsatzbereit", so Lehner. Ärzte hätten unterschiedliche Optionen, um Impfungen ins Register einzutragen, heißt es in der Aussendung weiter, ohne entsprechende Softwarelösung sei auch ein Zugang über den Webbrowser möglich.
Technische Umsetzung dauert
Ganz so einfach ist es aber nicht, heißt es von der ELGA GmbH, die für die Umsetzung des Impfregisters und des elektronischen Impfpasses verantwortlich ist. Es gebe zwar "viele Wege ins System", die "flächendeckende Anbindung aller Akteure mit unterschiedlichem Ausstattungsgrad ist derzeit jedoch dir größte Herausforderung", so eine Sprecherin der ELGA. Konkret gehe es da etwa um Ordinationen, die eine integrierte Lösung benötigen oder Impfstraßen, die einen Zugang über spezielle Tablets brauchen. Die Daten werden eben nicht über das "normale" Internet eingetragen, sondern über ein eigenes Gesundheitsnetz. Ende März soll diese Anbindung abgeschlossen sein.
Zahlen aus dem Impfregister Ende März
Auch im Gesundheitsministerium wird Ende März als Ziel für flächendeckende Impfdaten aus dem Register genannt. Derzeit werden viele Impfungen noch klassisch auf Papier dokumentiert, die später ins Register nachgetragen werden müssen, heißt es auf Nachfrage aus dem Ministerium. "Die Dosen werden exakt ausgeliefert und müssen auch verimpft werden", die Hochrechnung im Dashboard, die auf den ausgelieferten Dosen basiert, sei daher eine korrekte Zahl, sagt dazu ein Ministeriumssprecher
Gleichzeitig soll das Dashboard auch ohne Impfregister verbessert werden. Wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) schon zu Wochenbeginn angekündigt hat, soll dazu bald ein Abgleich in der morgendlichen Videokonferenz mit den Bundesländern erfolgen. Ab wann das genau passiert, könne man auch aus heutiger Sicht noch nicht genau sagen, heißt es aus dem Gesundheitsministerium.
Peter Schöggl