Begründet wird dies in der Bewertung unter anderem damit, dass die Auswirkungen der Kontakterweiterungen während der Weihnachtsfeiertage ebenso wenig abschließend zu beurteilen seien wie die Folgen der neuen vermutlich ansteckenderen Virus-Mutationen.

Hervorgehoben wird, dass Wien, Krems-Stadt und -Land, Hollabrunn, Horn, Korneuburg und Innsbruck-Stadt eigentlich gemäß dem Handbuch der Kommission orange zu bewerten gewesen wären. Überdies wird positiv erwähnt, dass bei der reinen 7-Tages-Fall-Inzidenz ohne Einrechnung weiterer Faktoren noch zahlreiche andere Bezirke etwa in Nieder- und Oberösterreich, der Steiermark und Vorarlberg unter die Grenze von 100 Fällen pro 100.000 Einwohnern gesunken sind.

Andererseits wird aber festgehalten, dass sowohl innerhalb als auch zwischen den Bundesländern "sehr unterschiedliche" Entwicklungen zu vermerken sind. Auch gebe es teils deutliche Anstiege der Fallzahlen, was die allgemeine Einschätzung der Risikolage schwieriger mache. In allerdings sehr kleinen Rust beträgt der Anstieg 450 Prozent, in der Region Montafon/Brandnertal wird in Plus von 119 Prozent während der vergangenen 14 Tage verzeichnet, in Waidhofen/Ybbs immerhin noch von 73 Prozent.

Was ebenfalls wenig positiv stimmt: Die Infektionszahlen gehen im 14-Tage-Trend in fast allen Bundesländern wieder nach oben. Nur in Wien und der Steiermark gibt es einen rückläufigen, in Oberösterreich einen stagnierenden Trend. Am ungünstigsten ist die Entwicklung in Salzburg, wo ein Plus von 29 Prozent vermeldet wird.

Niedrig ist in Wien auch die Zahl der positiven Fälle unter den Getesteten, nämlich nur 1,9 Prozent. Der Österreich-Schnitt liegt bei 8,9 Prozent. Den Höchstwert hat Kärnten mit 31,1 Prozent. Große Unterschiede gibt es auch bei der Zahl der Tests. In Wien wurden knapp 5.900 von 100.000 Einwohnern getestet - ein Wert, an den nur Vorarlberg annähernd herankommt (4.845), in Kärnten sind es nicht einmal 700.

Dass das ganze Land rot bleibt, fand nicht in der ganzen Kommission Zustimmung. So soll sich etwa nach Informationen aus dem Gremium nicht nur Wien selbst sondern auch Vorarlberg dafür ausgesprochen haben, ein Zeichen zu setzen und zumindest die Bundeshauptstadt auf Orange zu setzen. Immerhin leuchtet die Ampel nun bereits seit zehn Wochen ohne Ausnahme Rot.