Sichtlich erleichtert hat sich der Wiener Mediziner Christoph Wenisch, Leiter der Infektionsabteilung an der Klinik Favoriten - dem ehemaligen Kaiser-Franz-Josefs-Spital - in Wien nach seiner Impfung gegen das Coronavirus am Sonntag gezeigt. In einem Impftagebuch, das er nun am Twitter-Account des Wiener Gesundheitsverbundes führt, hat er sich in einem Video strahlend 20 Minuten nach der Injektion filmen lassen. Es gehe ihm gut, meinte der Mediziner. "Beschwerden null."
In der Wiener Klinik Favoriten wurde der Arzt medienöffentlich geimpft. "Es sind auch unglaublich viele Medien da, der Bürgermeister (Michael Ludwig (SPÖ), Anm.) ist da. Alle schauen uns irgendwie zu. Man kommt sich zwar ein bisserl vor, wie im Zoo, aber das macht ja nichts." Das sei die Aufregung, die die Menschen wegen des Impfstarts hätten. "Ich versteh es eh", meinte Wenisch. Auch für ihn und sein Team, das viele Covid-19-Patienten betreute, sei diese Impfung "lässig". Das Spital ist eines der Zentren für die Behandlung von Covid-19-Erkrankten in Österreich.
Zweite Dosis in drei Wochen
In drei Wochen würde ihm die zweite Dosis des Herstellers Biontech/Pfizer verabreicht werden. Die Impfung sei gut verträglich, da die Dosis im Vergleich zu anderen Impfungen nur wenig Volumen hätte. Ob in den nächsten Tagen Beschwerden auftreten, wie etwa Schmerzen oder Fieber, werde er in den nächsten Tagen beobachten. Er werde jeden Tag Fieber messen, "damit auch alle glauben, wie es mir geht". Am Tag nach der Injektion hat der Virologe weiterhin keine Beschwerden: "Temperatur 35,1 Grad Celsius. Dazu ein bisschen druckempfindlich im Bereich des Oberarms. Sonst 100 Prozent okay", lässt er über Twitter wissen.Das Foto während der Impfung Wenischs, wo er die rechte Hand siegessicher in die Höhe hielt, ging um die Welt. Unter anderem wurde es in der "New York Times" abgedruckt.Unterdessen berichtete auch Robin Rumler, Geschäftsführer von Pfizer Österreich, im Interview mit den Regionalmedien Austria (RMA), dass nach der Impfung keine schweren Nebenwirkungen beobachtet wurden. "Wir haben mittlerweile sehr viele Daten und Beobachtungen der sogenannten Impfreaktion. Mit 44.000 Menschen haben wir eine sehr große Kohorte beobachtet. Wir verfügen aber auch über jene Daten, die von den USA mit mittlerweile einer Million geimpften Personen stammen", so Rumler. Die Impfreaktionen sind vergleichbar mit denen anderer Impfungen, die man heute bekomme - vielleicht habe der Geimpfte einen Schmerz an der Einstichstelle. "Es kann in weiterer Folge eine Impfreaktion eintreten, die zeigt, dass sich ein Immunprozess abspielt. Das können am nächsten Tag Kopfschmerzen, leichtes Fieber oder auch Muskelschmerzen sein", sagte der Geschäftsführer des Pharmaunternehmens.