Nach einer Notzulassung durch die Gesundheitsbehörde FDA läuft die Auslieferung von Corona-Impfstoffen des deutschen Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer in den USA an. Das Frachtunternehmen FedEx teilte am Sonntag mit, seine Tochter FedEx Express beginne mit dem Transport des mit Trockeneis tiefgekühlten Impfstoffs.
FDA-Chef Stephen Hahn nannte die Notfallzulassung einen "bedeutenden Meilenstein im Kampf gegen diese verheerende Pandemie". Biontech-Mitgründer Ugur Sahin sagte, die Zulassung und der anstehende Einsatz des Impfstoffes würden "helfen, Leben überall in den USA zu retten, und die Rückkehr zur Normalität beschleunigen".
Medienberichten zufolge soll das Weiße Haus die FDA mit Drohungen der Entlassung zur umgehenden Notfallzulassung gedrängt haben. FDA-Chef Hahn wies dies am Samstag zurück. "Wissenschaft und Daten haben die Entscheidung der FDA gelenkt", sagte er. US-Präsident Donald Trump hatte die Behörde als "große, alte, langsame Schildkröte" bezeichnet. Er versprach seinen Landsleuten auf Twitter erste Impfungen noch am Wochenende. Der für die Impflogistik zuständige Experte des Weißen Hauses, Gustave Perna, sagte jedoch, dass erst ab Montag geimpft werde.
Pfizer und Biontech hatten auch bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (Ema) die Zulassung des Corona-Impfstoffs beantragt; eine Entscheidung darüber steht noch aus. Bereits Anfang des Monats hatten die britischen Behörden diesem Präparat eine Notfallzulassung erteilt. Kanada, Bahrain, Saudi-Arabien und Mexiko folgten. Russische und chinesische Impfstoffe sind bereits in mehreren Ländern im Einsatz.