Die geplanten Antigen-Massentests vor Weihnachten werden österreichweit nicht zum selben Zeitpunkt stattfinden: Vorarlberg, Tirol und Salzburg starten bereits Anfang Dezember. Auch Kärnten zieht die Corona-Massentests um eine Woche vor. Der Ministerrat hat am Mittwoch jedenfalls grünes Licht für die ersten Corona-Massentests gegeben. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) kündigte zudem an, dass der Ministerrat nächste Woche einen Öffnungsplan beschließen werde. Fix ist aber, dass Schulen und Handel als erstes öffnen werden.

"Die Corona-Infektionszahlen sinken, sind aber noch immer auf so hohem Niveau, dass ich die Bevölkerung dringend ersuche, weiter die Corona-Maßnahmen einzuhalten", appellierte Kurz und kündigte nach dem Lockdown voerst nur "sehr behutsame, langsame Öffnungsschritte" an.

Dass die westlichen Länder nun schon früher mit Massentests starten, bezeichnete der Kanzler als Erleichterung. Dass Flächenbundesländer und der urbane Raum mehr Zeit brauchen, sei auch logisch. Er betonte gleichzeitig, dass diese ersten Massentests nicht das Ende der Krise seien. Flächendeckende Tests machen nur Sinn, wenn sie wiederholt werden und auch die weitere Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen sei notwendig.

Tests wie Wahlen organisieren

Einen Testballon für die Testserie stellt dabei die 2.200-Einwohner-Gemeinde Annaberg-Lungötz im Tennengau dar. Sie ist aufgrund einer aktuell äußerst hohen 7-Tage-Inzidenz schon am 1. und 2. Dezember dran. Der weitere Fahrplan in Salzburg: Am 5. und 6. Dezember sind dann rund 11.000 Pädagogen aufgerufen, sich testen zu lassen. Die Massentests an sich werden dann konzentriert am 12. und 13. Dezember durchgeführt - ähnlich wie bei einer Landtagswahl. Sie sollen so weit es geht in den 534 Wahllokalen im Land stattfinden, so Salzburgs LH Willi Haslauer am Donnerstag im Ö1 Morgenjournal.

Haslauer garantierte angesichts der Corona-Pandemie zudem einen sicheren Skiurlaub in Salzburg. Die Betriebe seien bestens gerüstet.

Kärnten testet am 12. Dezember

Das Land Kärnten beginnt ebenfals mit den Massentests am 12. Dezember. Das gab das Land am Mittwochnachmittag bekannt. Derzeit laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, in den kommenden Tagen sollen die Details festgelegt werden.

"Wir haben heute alles ausgelotet und abgewogen, auch die Machbarkeit. Diese freiwilligen Massentests machen es möglich, dass wir symptomlose Infizierte, die gar nicht wissen, dass sie den Virus in sich tragen, rasch finden können und damit die Corona-Fallzahlen reduzieren können", sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Er verwies auf die bevorstehenden Weihnachten und die Wintersaison sowie auf das angekündigte Ende des Lockdowns.

Erstes Dezember-Wochenende

Vorarlberg und Tirol werden erste Testungen in der Bevölkerung schon am ersten Dezember-Wochenende (4. bis 6.) durchführen. Damit werden in den zwei westlichsten Bundesländern parallel zu den Tests für alle Lehrer und Kindergartenpädagogen auch freiwillige Tests für die Bevölkerung durchgeführt. Auch Salzburg beginnt schon früher mit den Massentests, nämlich am 12. und 13. Dezember. Ursprünglich war die Bevölkerung erst am Wochenende vor Weihnachten (19./20.) eingeplant gewesen.

Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sah am Mittwoch "ein großes Testwochenende" als "am sinnvollsten" an. Schon am Dienstag hatte sich Vorarlberg für einen möglichst frühen Testtermin stark gemacht. "Wir haben nach eingehenden Beratungen entschieden, alles an einem Wochenende durchzuführen", so der Landeshauptmann - also die Tests der Pädagogen, der Polizei und der Bevölkerung an einem Termin - die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren.

Personal

Die Platzierung der Teststationen - im Gespräch sind etwa Turnhallen von Volksschulen - wird noch erarbeitet, sie sollen aber jeweils ein Einzugsgebiet von 5.000 Personen haben. Das dafür notwendige Personal - jeweils 20 Personen - besteht aus acht vom Roten Kreuz gestellten Mitarbeitern für die Testungen, acht Feuerwehrleuten für Ordnungsdienste sowie vier Gemeindebediensteten für Organisatorisches. Die Teststationen werden vom Bundesheer mit allem Notwendigen ausgerüstet und sollen von 7.00 bis 17.00 Uhr geöffnet sein.

Die Bürger können sich online, aber auch telefonisch ab 30. November für den Antigentest anmelden. Die Testresultate werden innerhalb einer Stunde per SMS übermittelt. Fällt der Test positiv aus, muss zur Bestätigung verpflichtend ein PCR-Test gemacht werden - Betroffene können noch am selben Tag (nach 17 Uhr) "ihre" Teststation dafür aufsuchen.

Für Tirols LH Günther Platter (ÖVP) stellen die von 4. bis 6. Dezember geplanten Corona-Massentests einen "idealen Termin" dar. Man habe die Antigen-Tests vorgezogen, um einerseits die Aktion "Tirol testet" noch in der Lockdown-Phase abzuschließen sowie nicht unmittelbar vor Weihnachten durchführen zu müssen. "Damit ersparen wir positiv Getesteten über die Weihnachtsfeiertage in Quarantäne zu müssen", sagte Platter am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Landhaus.