Mehr als die Hälfte aller Covid-Opfer in Heimen (323 von 607) wurde alleine in den vergangenen 40 Tagen verzeichnet. Im Burgenland wurden überhaupt 100 Prozent der Corona-Toten in Heimen im Zeitraum vom 1. Oktober bis 12. November verzeichnet, in Niederösterreich waren es 91 Prozent und in Oberösterreich 82 Prozent.
Insgesamt waren mit Stand 12. November 38 Prozent (607 Tote) aller Corona-Opfer (1608) in Alten- und Pflegeheimen zu beklagen, 323 davon alleine im Zeitraum vom 1. Oktober bis 12. November. Im Burgenland waren alle 15 Sterbefälle in Heimen auf die zweite Welle zurückzuführen. In niederösterreichischen Heimen starben 81 der 89 Corona-Toten (91 Prozent) seit Oktober, in Oberösterreich waren es 62 von 76 (82 Prozent).
Die geringste Corona-Sterblichkeit in Heimen hat derzeit Vorarlberg mit 27 Prozent (vier von insgesamt 15 Toten seit Beginn der Pandemie). In Tirol, Salzburg und der Steiermark liegt dieser Anteil zwischen 32 und 38 Prozent, in Wien sind es 43 Prozent (75 von 174 Toten). Der österreichweite Schnitt liegt demnach bei 53 Prozent.
Laut dieser Statistik habe einzig Kärnten bisher keine Corona-Toten in Heimen verzeichnet. Allerdings hat das Land Kärnten allein am 6. November acht Todesfälle nachgemeldet, die alle auf Pflegeheime zurückzuführen waren. In Kärnten gab es sogar ausgesprochen viele Cluster im Bereich der Alters- und Pflegeeinrichtungen.
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Sterbefälle hätten verhindert werden können
1.150 Corona-Verstorbene (Stichtag 12. November) waren über 75 Jahre, 520 davon in der Gruppe der 75- bis 84-Jährigen und 630 älter als 85. Inzwischen ist die Zahl der Corona-Toten gesamt auf 1.800 gestiegen. "Gerade in Alten- und Pflegeheimen, die Länderkompetenz sind, hätte man durch Schutzmaßnahmen viele Sterbefälle verhindern können. Hier haben aber leider viele Landeshauptleute überhaupt nichts getan", kritisierte NEOS-Sozialsprecher Gerald Loacker.
"Es ist zutiefst traurig, sehen zu müssen, wie viele Todesfälle in Pflegeheimen auf Corona-Infektionen zurückgehen. Es ist offensichtlich, dass mehr für Corona-Schutzmaßnahmen in den Pflegeheimen getan werden muss und das Geld, das die Bundesländer für Pflege bekommen, an klare Zielvorgaben und Qualitätskriterien geknüpft werden muss", forderte Loacker.