Frankreich bereitet eine Impfkampagne gegen das neuartige Coronavirus für den Jahresbeginn vor. Regierungssprecher Gabriel Attal sagte am Dienstag in Paris, dafür seien 1,5 Milliarden Euro vorgesehen. Allerdings will sich laut einer Umfrage fast jeder zweite Franzose nicht impfen lassen.
Frankreich wolle "bereit sein, wenn die europäischen und nationalen Gesundheitsbehörden einen Impfstoff billigen" und dann "sofort" mit der Kampagne beginnen, sagte der Regierungssprecher dem Fernsehsender France 2. Er verwies darauf, dass die europäische Arzneimittelbehörde die Zulassung eines ersten Impfstoffs bis zum Jahresende als möglich bezeichnet hatte.
In der Bevölkerung gibt es jedoch eine große Skepsis: Nur 54 Prozent der Franzosen gaben in einer Umfrage des Instituts Ipsos vom Oktober an, sie wollten sich gegen die Lungenkrankheit Covid-19 impfen lassen. Das sind deutlich weniger als etwa in den USA, wo sich fast zwei Drittel der Menschen impfen lassen wollen. Vor allem bei jüngeren Französinnen ist die Furcht vor Nebenwirkungen laut einer Studie der Jean-Jaures-Stiftung hoch.
Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten vor gut einer Woche erklärt, ihr Impfstoff sei zu über 90 Prozent wirksam. Am Montag meldete das US-Biotechnologieunternehmen Moderna, eine Zwischenanalys der abschließenden Testphase habe eine Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffkandidaten von 94,5 Prozent ergeben.
Daneben forscht unter anderem auch der französische Pharmakonzern Sanofi nach einem Mittel.