Die Coronavirus-Pandemie überfordert derzeit zahlreiche Krankenhäuser. Ressourcenknappheit kann zu Rationierungen führen.Tritt die Situation einer Triage ein, müssen Mediziner darüber entscheiden, welche Patienten intensivmedizinisch betreut werden und welche eben nicht.

Der Begriff „Triage“ leitet sich von dem französischen Wort „trier“ ab, das „sortieren“ oder auch „aussortieren“ bedeutet. Entwickelt wurde die Triage vom russischen Arzt Nikolai Pirogow, um im Krimkrieg (1853 bis 1856) mit der hohen Zahl verletzter Soldaten umzugehen.

Welche Grundlagen?


Bis heute wird die Triage in außergewöhnlichen Situationen wie Naturkatastrophen, mit zahlreichen Opfern angewendet. Bei einem Mangel an Personal oder Material wie Intensivbetten, sind Beschränkungen erforderlich. Ärzte haben dann unter Zeitdruck Entscheidungen zu treffen.

„Ethisch/rechtliche Grundlagen müssen dabei, gleich wie unter ‘normalen’ Bedingungen, Basis ärztlicher Indikationsstellung bleiben“, hält die ARGE Ethik der Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) fest. Am Beginn einer Intensivtherapie eines Covid-19-Patienen sollten Überlebensaussichten und Begleiterkrankungen berücksichtigt werden. Das Alter eines Patienten ist dabei kein alleiniger Faktor.

Im Rahmen einer Triage ist nur für diejenigen Patienten eine maximale Therapie indiziert, die im Rahmen einer Schaden- und Nutzen-Abwägung durch eine technisch machbare medizinische Behandlung prognostisch eine hohe Überlebenswahrscheinlichkeit haben. „Gleichwertig zum Ziel der Lebenserhaltung muss die Frage nach der künftigen Lebensperspektive und der Vermeidung einer ‘Chronisch kritischen Erkrankung’ sein“, heißt es in den Empfehlungen.

Auch Beendigungen einer Therapie folgen ähnlichen Regeln: Aussichtslosigkeit und Verhältnismäßigkeit sollen berücksichtigt werden. Betont wird aber: Intensivtherapie darf in der Triage-Situation nur nach Ausschöpfung aller möglichen Alternativen vorenthalten oder beendet werden.