Bei einer Demonstration gegen die Anti-Covid-Maßnahmen der italienischen Regierung ist es am Dienstagabend in Rom zu Ausschreitungen gekommen. Einige vermummte Demonstranten, die sich auf der zentralen Piazza del Popolo versammelt hatten, setzten Müllcontainer in Brand und warfen Knallkörper und Rauchbomben gegen die Polizei, die mit Tränengas und Wasserwerfern reagierte.
Die Ermittler vermuten eine gemeinsame Regie hinter den gewaltsamen Protesten, die seit Freitag in verschiedenen italienischen Städten ausgebrochen sind. Am Montagabend waren Demonstranten in Mailand und Turin in Geschäfte eingedrungen, hatten diese verwüstet und geplündert. In beiden Städten kam es zu Festnahmen. Zu den Demonstranten in Turin zählten auch Gruppen aus der Hooligan-Szene.
Italiens Innenministerin Luciana Lamorgese, die am Dienstag ihren österreichischen Amtskollegen Karl Nehammer (ÖVP) getroffen hat, wird dem Senat am Mittwoch über die Ausschreitungen berichten. Die Ministerin hatte in den vergangenen Tagen vor sozialen Revolten gegen die Anti-Covid-Maßnahmen gewarnt.
Premier Giuseppe Conte verurteilte bei einer Pressekonferenz am Dienstagabend die Ausschreitungen. Proteste seien verständlich, allerdings werde die Regierung keine Gewalt tolerieren, sagte der Regierungschef.
Conte hatte am Sonntag weitere restriktive Maßnahmen vorgestellt, die am Montag in Kraft getreten sind. Seit Montag müssen Bars und Restaurants ab 18.00 Uhr schließen. Maximal vier Personen dürfen an einem Tisch in Lokalen sitzen. Take-Away Dienste sind weiterhin vorgesehen. Kinos, Theater, Spielhallen, Clubs, öffentliche Sportstätten und Schwimmbäder werden ganz dichtgemacht.