SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner wirft der Regierung angesichts des langen Wartens auf die jüngste Corona-Verordnung "Showpolitik" vor. Das nächste Mal solle die Regierung zeitgleich mit ihrer Pressekonferenz auch den entsprechenden Verordnungstext auf den Tisch legen, forderte Rendi-Wagner am Freitag am Rande einer Pressekonferenz.
Außerdem kritisierte sie einmal mehr mögliche Budget-Kürzungen für die Spitäler. Dabei sorgte die SPÖ-Vorsitzende mit einer sehr persönlichen Anmerkung für Aufhorchen: "Meine Mutter ist vor zwei Wochen entlassen worden von der Intensivstation in Wien nach einer Covid-Erkrankung. Und das, was sie mir tagtäglich und vor allem danach mitteilte, war vor allem eines: Ihre tiefe und große Dankbarkeit den Ärzten und Ärztinnen gegenüber, der Pflege gegenüber während dieser schwierigen Zeit, die sie als Patientin hier durchmachen musste." Rendi-Wagners Pressesprecherin Lisi Mitterhuber nahm im Anschluss via Twitter dazu Stellung und erklärte, dass es der Mutter wieder besser gehe.
Die Regierung habe vergangenen Montag "völlig unvorbereitet" neue Maßnahmen vorgestellt, und dann vier Tage gebraucht, bis man eine rechtliche Basis dafür vorlegt, erinnerte Rendi-Wagner. Die neue Verordnung, die etwa die maximale Personen-Zahl bei Treffen und kleinen Events abseits der eigenen vier Wände reduziert und auch den 1-Meter-Abstand im öffentlichen Raum wiederbelebt, war Donnerstagabend veröffentlicht worden. Ihr Inkrafttreten wurde auf Sonntag verschoben. Für Rendi-Wagner setzt sich damit das "Chaos" der letzten Wochen fort. Mit "Showpolitik" bewältige man die Krise nicht, betonte sie.