Die meisten Österreicher sind für eine Maskenpflicht in Teilen des öffentlichen Lebens. 81 Prozent haben bei der jüngsten Befragung im Rahmen des Austrian Corona Panel Projects der Uni Wien angegeben, dass ihrer Meinung nach in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln derzeit eine Verpflichtung zum Mund-Nasen-Schutz gelten sollte. Das sind ähnlich viele Befürworter wie während des Lockdowns, als bei einer Erhebung Ende April 85 Prozent diese Maßnahme gutgeheißen hatten.
Die Maskenpflicht wurde in Österreich am 6. April während des Lockdowns eingeführt. Als die Forscher der Uni Wien Ende April zum ersten Mal die Einstellung der Österreicher zur Maskenpflicht in Öffis und Geschäften erhoben haben, waren 55 Prozent auf "jeden Fall" und weitere 30 Prozent eher dafür. Nur sechs Prozent meinten, diese Maßnahme solle auf keinen Fall gelten und weitere neun Prozent waren eher dagegen.
Kurz darauf wurden nach Ostern schrittweise die Maßnahmen des Lockdowns zurückgenommen, in der Folge ging auch die Zustimmung zu Maskenpflicht zurück. Im Juni registrierten die Forscher in ihren Daten den bisherigen Tiefpunkt: Nur noch eine knappe Mehrheit von 56 Prozent der Befragten war für das Tragen von Mund-Nasen-Schutz; knapp 21 Prozent befanden, die Maskenpflicht solle zu diesem Zeitpunkt auf keinen Fall gelten, weitere rund 24 Prozent waren eher dagegen. Am 15. Juni wurde die Maskenpflicht dann mit Ausnahme der Öffis und im Gesundheitssektor zurückgenommen.
Akzeptanz wieder gestiegen
Mit dem Anstieg der Infektionszahlen ist allerdings auch die Akzeptanz des Mund-Nasen-Schutzes in Österreich wieder gestiegen: Mitte August und damit drei Wochen, nachdem die Regierung die Maskenpflicht wieder auf Lebensmittelgeschäfte, Post- und Bankfilialen ausgeweitet hatte, waren bereits wieder fast acht von zehn Befragten eher bzw. auf jeden Fall für eine Verpflichtung von Mund-Nasen-Schutz in Öffis und Lebensmittelhandel.
Die jüngste Befragungswelle des Austrian Corona Panel Projects vom 11. bis 18. September brachte noch einmal eine leichte Steigerung der Akzeptanz. Damals waren bereits Verschärfungen wie Maskenpflicht im Handel, im Dienstleistungsbereich und Behörden sowie in Schulen abseits des Sitzplatzes in Kraft getreten, am 17. September wurde eine Ausweitung auf Besucher von Restaurants, Märkten und Messen angekündigt. Knapp 57 Prozent stimmten einer Maskenpflicht in Öffis und Geschäften "auf jeden Fall" und weitere 24 Prozent eher zu. Nur noch rund neun Prozent waren dezidiert gegen eine Verpflichtung zum Mund-Nasen-Schutz, knapp zehn Prozent waren eher dagegen.