Entwickelt wurde das neue Verfahren, das - wie versichert wurde - sehr nahe an die Treffsicherheit eines herkömmlichen PCR-Tests herankommt, an der Klinik Donaustadt (vormals Donauspital/SMZ Ost). Vier Monate lang sei der Schnelltest nun geprüft worden, sagte deren ärztlicher Direktor, Lothar Mayerhofer. Dennoch werde in der ersten Phase des Echtbetriebs bei positiven Ergebnissen zur völligen Absicherung noch ein zusätzlicher PCR-Test gemacht.
Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker räumte ein, dass bei der derzeitigen Testlogistik viel Zeit verloren gehe, da die Proben einzeln abgenommen, aber erst gesammelt zu den Labors zwecks Auswertung gebracht werden können: "Das ist die große Herausforderung, mit der wir die ganze Zeit kämpfen und wo wir Verzögerungen haben." Der Bus habe das Labor indes schon mit dabei. 48 Proben pro Stunde können ausgewertet werden. Damit sei ein "sehr wichtiger Zwischenschritt" getan, bis großflächige Schnelltests, die derzeit noch in Entwicklung sind bzw. deren Zuverlässigkeit noch geprüft wird, verfügbar sein werden.
Ausschwärmen sollen die "Cluster Busters", wie die Besatzung des Busses genannt wird, ab Donnerstag zu Schulen, wo es Verdachts- oder bestätigte Fälle gibt. Welches Ziel angesteuert wird, entscheiden die Behörden. Hacker sieht die Neuerung als Ergänzung zu den in der Vorwoche präsentierten mobilen Gurgeltest-Teams, die derzeit in Kooperation mit dem Bildungsministerium bei Bedarf an Schulen kommen und dank eigens reservierter Laborkapazitäten Resultate binnen 24 Stunden garantieren sollen. Bis dato wurden laut Hacker-Büro 30 Einsätze mit 550 Tests gezählt. Die Mannschaften werden nun von vier auf sechs aufgestockt, kündigte der Ressortchef an.
Was den Bus betrifft, könnten bald schon mehrere solcher Gefährte in der Stadt unterwegs sein, meinte der Gesundheitsstadtrat. Man werde jetzt einmal schauen, wie sich die Methode in der Praxis bewähre. Bei Erfolg könnten künftig auf diese Weise auch kleine bis mittelgroße Betriebe im Anlassfall schnell durchgetestet werden.