Eine Hochzeit in Schrems (Bezirk Gmünd), die Ausgangspunkt eines Coronavirus-Clusters mit 13 positiven Fällen und 150 Personen in Quarantäne geworden ist, sorgt für Kritik an Stadtchef Karl Harrer (SPÖ). Dem Bürgermeister scheine die Begrenzung auf 200 Personen egal gewesen zu sein, als er eine Veranstaltung für 350 Personen genehmigt habe. Geworden seien es sogar 700 Personen, schrieb der Waldviertler Nationalratsabgeordnete Lukas Brandweiner (ÖVP) auf Facebook.
"Unverantwortlich"
Besonders ärgerlich sei, dass in den vergangenen Wochen und Monaten viele Paare ihre Hochzeit "verschoben, verkleinert oder in anderem Rahmen gefeiert" hätten, so der Mandatar weiter. Die Gästezahl bei der Feier in Schrems sei "unverantwortlich und respektlos gegenüber den Menschen, die sich an die Regeln halten". Brandweiner äußerte nicht zuletzt die Hoffnung, dass "die Gesundheitsbehörde den Cluster trotz der erschwerten Voraussetzungen in den Griff" bekomme.
Bislang 15 positive Fälle
Bis Mittwoch wurden 15 Personen positiv auf das Coronavirus getestet, um zwei mehr als am Vortag. Die Zahl jener in Quarantäne werde sich von zuletzt 150 ebenfalls erhöhen, teilte Anton Heinzl, Sprecher von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ), mit. Bei der Feier im Waldviertel seien auch Besucher mit Wohnsitz in Oberösterreich dabei gewesen.
Dass es sich um insgesamt 700 Menschen gehandelt habe, könne nicht bestätigt werden, sagte Heinzl. Das Fest sei für maximal 350 Personen angemeldet gewesen. Wie viele tatsächlich da gewesen sind, stehe nicht fest. Eine inzwischen übermittelte Gästeliste umfasse 207 Namen, so der Sprecher. Das Papier sei - wegen der Besucher aus dem Nachbar-Bundesland - auch nach Oberösterreich geschickt worden.
Heinzl bestätigte am Mittwoch zudem, dass es zu Verzögerungen beim Contact Tracing gekommen sei. Dies deshalb, weil die ersten positiv Getesteten nicht davon informiert hätten, dass sie an der Hochzeit am 12. September teilgenommen hatten.