Brasilien hat mehr als sechs Monate nach dem ersten Coronavirus-Fall die Schwelle von 130.000 Corona-Toten überschritten. Am Freitag bestätigte das Gesundheitsministerium 874 Todesfälle und 43.178 Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden, was die Zahl der Todesfälle auf insgesamt 130.396 und die der Infizierten auf mehr als 4,2 Millionen steigen ließ.
Zuletzt waren die täglichen Opferzahlen jedoch nach unten gegangen. Von Juni bis Mitte August zählte das Land täglich rund eintausend neue Todesfälle. In den vergangenen sieben Tagen waren es noch durchschnittlich knapp 700. Brasilien ist nach den USA das am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt.
"Kleine Grippe"
Der ultrarechte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat die Gefahr durch das neuartige Coronavirus wiederholt kleingeredet. Er bezeichnete die von dem Erreger Sars-CoV-2 ausgelöste Krankheit Covid-19 in der Vergangenheit als "kleine Grippe". Auch kritisierte Bolsonaro von brasilianischen Bundesstaaten verhängte Corona-Restriktionen.