Die lombardische Stadt, die wegen der hohen Zahl von Coronavirus-Todesopfern weltweit als "Italiens Wuhan" bekannt geworden ist, meldete seit Ausbruch der Epidemie am 20. Februar keine neuen Infektionen mehr. In Bergamo waren am 23. März noch 715 neue Infektionsfälle und bis zu 251 Todesopfer pro Tag gemeldet worden. Schon seit mehreren Wochen aber ist in Bergamo die Zahl der Neuinfizierten stark gesunken, und am Samstag wurde erstmals seit Ausbruch der Pandemie kein einziger neuer Fall gemeldet.
Die Anti-Covid-Kontrollen bleiben jedenfalls scharf. Touristen aus Griechenland, Spanien, Kroatien und Malta, die auf dem Flughafen von Bergamo landen, müssen sich Tests unterziehen.
Die 120.000-Einwohner-Stadt Bergamo war die am schwersten von der Pandemie betroffene Gemeinde Italiens. Die örtlichen Leichenhallen waren im März zwischenzeitlich so überfüllt, dass die Armee Dutzende Särge in Kirchen lagern und dann in Krematorien in ganz Norditalien transportieren musste. In der Lombardei starben seit Februar fast 17.000 Personen nach einer Infektion mit SARS-CoV-2, in Italien ist die Zahl der Todesopfer auf über 35.000 gestiegen.
Die Zahl der gemeldeten Corona-Fälle steigt in Italien seit Tagen stetig an - von 642 am Mittwoch auf 845 am Donnerstag und 947 am Freitag und jetzt mehr als 1.000 am Samstag. Mehrere Touristen infizierten sich auf der Urlaubsinsel Sardinien. Gesundheitsminister Roberto Speranza versicherte jedoch, dass es zu keinem zweiten Lockdown in Italien nach jenem im März und April kommen werde.