Was in den vergangenen Tagen anhand der Zahl der Neuinfektionen schon zu vermuten war, hat sich nun bestätigt. Die effektive Reproduktionszahl (R-Zahl) liegt nach der aktuellen Schätzung in Österreich deutlich über 1,0 nämlich bei 1,31. Das teilte die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) am Freitag mit. Auch die geschätzte tägliche Steigerungsrate ist mit plus 9,9 Prozent gestiegen.
Die Reproduktionszahl ist eine Schätzung der durchschnittlichen Zahl der Fälle, die von einer infizierten Person ausgehen. Liegt die Zahl über 1,0, nimmt die Zahl der Infektionen kontinuierlich zu, liegt sie darunter, geht die Zahl der Infektionen zurück. Die Interpretationen müssen laut AGES jedoch immer auch in Zusammenschau mit der epidemiologischen Kurve erfolgen. Die effektive Reproduktionszahl gibt keine Aussage über das Niveau der täglichen Inzidenz (Zahl der Neuerkrankungen). Herangezogen wurde diesmal der Zeitraum vom 7. bis zum 19. August.
Sieht man sich die einzelnen Bundesländer an, so liegt auch hier die effektive Reproduktionszahl überall zwischen 1 und 1,5. Allerdings: Je geringer die Fallzahlen sind, umso größeren Schwankungen ist die R-Zahl unterworfen. So war für das Burgenland und Vorarlberg die R-Zahl zwar berechenbar, aber wegen der geringen Fallzahl laut Ages aber mit großer Unsicherheit behaftet.