Kroatien hat am Mittwoch ein neues Hoch bei Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. In den vergangenen 24 Stunden seien 219 Infektionen registriert worden, teilte der nationale Krisenstab in Zagreb mit. Das ist der höchste Tageswert seit Beginn der Pandemie Ende Februar.
Am Dienstag hat der Krisenstab 199 Neuansteckungen vermeldet. Derzeit gibt es in dem Adrialand insgesamt 1.520 aktive Coronavirus-Fälle.
Massive Steigerung in Deutschland
Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April in Deutschland bei mehr als 6.000 gelegen, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der Nachweise wieder an.
Direkte Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen lässt der aktuelle Anstieg der Fallzahlen allerdings nicht zu, da zuletzt auch die Zahl der durchgeführten Tests immens erhöht wurde. Die steigenden Fallzahlen seien derzeit aber nicht nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklären, hatte das RKI vor einigen Tagen mitgeteilt. Epidemiologie-Professor Gérard Krause vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig sagte: "Der Anstieg der positiven Tests ist nicht allein dem Anstieg der Testungen geschuldet."
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 226.914 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Mittwochfrüh im Internet meldete (Datenstand 19.8., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9243. Seit dem Vortag wurden sieben Todesfälle mehr gemeldet. Bis Mittwochfrüh hatten etwa 203.900 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Dienstag bei 1,06 (Vortag: 1,11). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
So sehen die Kurven von Deutschland und Österreich im Vergleich aus. Man beachte jedoch die deutlich geringere Einwohnerzahl in Österreich.
Zudem gibt das RKI einen sogenannten Sieben-Tage-R-Wert an. Er bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Dienstag bei 1,05 (Vortag: 1,04). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.