In den vergangenen 24 Stunden wurden in Österreich 295 Corona-Neuinfektionen vermeldet - fast so viele wie in der Vorwoche. Am Wochenende gingen die Neuinfektionen dann zurück, blieben allerdings noch immer im dreistelligen Bereich.
Die meisten Infektionen mit 146 binnen 24 Stunden gab es auch diesmal in Wien 146 - wobei die Testergebnisse der Corona-Teststraße vor dem Happel-Stadion angeblich noch nicht eingerechnet sind. Die restlichen Neuinfektionen teilen sich folgendermaßen auf die Bundesländer auf: Tirol (41), Oberösterreich (37), Niederösterreich (32), Steiermark (25), Vorarlberg (4) und Kärnten (4).
Derzeit befinden sich 116 Personen aufgrund des Corona-Virus in krankenhäuslicher Behandlung und davon 19 der Erkrankten auf Intensivstationen.
Bisher gab es in Österreich 23.829 positive Testergebnisse. Mit aktuellem Stand (18. August 2020, 9.30 Uhr) sind österreichweit 729 Personen an den Folgen von Covid-19 verstorben, 20.870 Patienten sind wieder genesen.
Immer mehr junge Infizierte
Insgesamt zeigt sich in den vergangenen drei Wochen laut den Zahlen der AGES eine massive Zunahme von Infektionen bei Rückkehrern aus Kroatien: Waren es vor drei Wochen lediglich neun, in der vorletzten Woche 39, so stieg diese Zahl in der vergangenen Woche dramatisch auf 190 an.
Das österreichweite freiwillige Testprogramm für zwischen dem 7. und dem 16. August aus Kroatien Zurückgekehrte wird enorm in Anspruch genommen und sorgte etwa am Montag bei 1450 durch eine Rekordmenge von 43.000 Anrufen für heiße Drähte und eine enorme Belastung. Die Gratis-Testungen für Rückkehrer aus dem genannten Zeitraum können noch bis Ende dieser Woche via 1450 urgiert werden.
Auch die dramatische Veränderung der Altersstruktur der positiv Getesteten setzt sich fort: Seit April ist der Altersdurchschnitt der Personen mit einem positiven Testergebnis um 20 Jahre auf mittlerweile 32,2 Jahre gesunken (7-Tages-Durchschnitt). Die Personengruppe zwischen 15 und 24 ist die mit Abstand größte Gruppe
Gesundheitsminister Rudolf Anschober dazu: „Während ältere Menschen deutlich weniger betroffen sind, weil sie offensichtlich vorsichtiger sind und sich besser schützen, besitzt ein kleiner Teil der Jugendlichen offensichtlich nicht mehr das notwendige Risikobewusstsein und glaubt, dass Junge nicht betroffen sind. Das stimmt aber nicht: Das Corona-Virus macht vor niemandem halt und jeder kann auch als Infizierter einen Beitrag zur Ausbreitung leisten.
Details aus dem Hotspot Wien
Im August sind bisher 73,9 Prozent aller neuen positiven Befunde auf Kontaktpersonen der Stufe 1 zurückzuführen. Sie waren zum Zeitpunkt der Testung bereits in Heimquarantäne und eine weitere Verbreitung war damit zum Testzeitpunkt bereits unterbunden, berichtet das Gesundheitsamt. Diese Kontaktpersonen der Stufe 1 werden in Wien durchgetestet, unabhängig davon, ob sie Symptome haben oder nicht.
Im Rahmen des Contact Tracings wurden alleine in den letzten 14 Tagen 16.578 Kontaktpersonen der Stufe 1 identifiziert, abgesondert und durchgetestet. So konnte alleine im Juli bei über 97 Prozent der Fälle die Infektionsquelle nachvollzogen werden.
Die von der Stadt Wien errichtete Teststraße für Kroatien-Rückkehrer, die zwischen dem 7. und dem 16. August in Kroatien waren, wird gut angenommen. Allein am Montag haben sich 1.435 Personen, die zu Fuß oder mit dem Auto gekommen sind, testen lassen. Die Teststraßen wurden ausgebaut, um dem großen Andrang gerecht zu werden.