Nach einer Rekordzahl von Infektionszahlen hat das Urlaubsland Kroatien die Öffnungszeiten der Nachtlokale eingeschränkt. Bars und Nachtclubs dürfen ab sofort nur bis Mitternacht geöffnet sein. Die Maßnahme des nationalen Krisenstabs bleibt die nächsten zehn Tage in Kraft, berichteten Medien. Die Behörden räumten ein, dass Nachtlokale und Strandpartys ein Problem darstellen.
Bei den 180 Neuinfizierten, die am Donnerstag gemeldet wurden, liegt das Durchschnittsalter bei 31 Jahren. "Ein großer Teil davon, mehr als zwei Drittel, hängt mit Treffen an der Adriaküste zusammen", sagte Krunoslav Capak, Chef des Instituts für öffentliche Gesundheit, im Privatsender Nova TV.
"Wenn wir eine solche Situation haben, dass die Zahlen in die Höhe schießen, müssen wir etwas unternehmen", sagte Capak Freitagfrüh im öffentlich-rechtlichen Fernsehen HRT. "Es wäre besser gewesen, wenn wir schon früher eingeschränkt hätten, aber selbst jetzt ist es nicht zu spät", betonte er. In Kroatien befinden sich zurzeit rund 900.000 Touristen.
Im Nachbarland Slowenien haben die Epidemiologen bereits Alarm geschlagen, da die aus Kroatien importierten Neuinfektionen zunehmen. Für Slowenen ist die kroatische Adriaküste Urlaubsziel Nummer eins. Die Gesundheitsbehörden in Ljubljana berichteten, dass die meisten Infizierten junge Leute sind, die Strandpartys besucht haben.
Bojana Beovic, Leiterin der Expertengruppe, die die slowenische Regierung in der Corona-Pandemie berät, kündigte in Medien an, ein "wesentlich strengeres Regime" an der Grenze zu Kroatien vorschlagen zu wollen. Für die Rückkehr stellte sie entweder Quarantäne oder obligatorische Corona-Tests nach italienischem Vorbild in Aussicht.
Mit einer entsprechenden Entscheidung sei nächste Woche zu rechnen.